Ich könnte kotzen... PART V

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Ja, aber man sieht immer wieder das Anforderungsprofile meilenweit von der Zahlungsbereitschaft abweichen. Und wenn man jemand gutes gefunden hat, sollte man auch alles dafür tun ihn zu behalten. Und auf der anderen Seite versuchen manche Firmen dann auf Teufel komm raus die Leute zu verheizen mit massivem Druck und Überstunden.

Natürlich stimmt es auch dass viele der Leute in der IT absolut nichts drauf haben, und nicht einmal motiviert sind sich in irgendeiner Form weiter zu bilden. Ich würde sagen mehr als die Hälfte der Programmierer die ich kennen gelernt habe haben sich auf irgendeinen Stand vor X Jahren eingefroren, und machen jeden Tag wieder die gleichen alten Fehler und Probleme. Da muss man halt als Arbeitgeber die Probezeit wirklich mal als solche nutzen.
 
Das Grundproblem ist doch dass die alle gar nicht bereit sind das entsprechende Geld für richtige Fachkräfte zu bezahlen. Pay Peanuts, get Monkeys ...

So ist es ! 8-(

Selbst gewähltes Elend also.
 
Erstmal kann man ja billige Stammtisch-Rhetorik in Internet-Foren verbieten, dann sehen wir weiter.

Ich halte Scheuer zwar auch für eine Flachpfeife, aber diesen Pauschalierungsfimmel mag ich nicht, und man sollte schon zwischen einer Person und einer ganzen Partei unterscheiden können. Erst recht, seit die Kanzlerin nur noch enttäuscht und andere Parteien .... [hier das Mäntelchen des Schweigens ablegen]

Was die Fachkräfte angeht, finde ich immer interessant, wie unmotiviert die Unternehmen sind, mal eine Einarbeitung / Lernphase zuzulassen. Da würde so mancher für diese Zeit sicher auch mit merkbar weniger Geld auskommen, auch mancher ältere. Aber nein, die Top-Experten müssen immer genaustens passen und immer schon fertig vom Baum fallen. So lange dieses Problem nicht behoben wird, scheint der Bedarf nicht so groß zu sein, wie behauptet.

Soll heißen, er hat schon für einfache Dinge ewig gebraucht und wurde auf seinem "Fachgebiet" immer wieder von denen bloßgestellt, die da eigentlich nur mal reingeschnuppert haben.
Da würde mich mal (aus Neugierde) interessieren, wie das genau ablief. Wie gibt sich so jemand und durch welche Fragen / bei welchen Gelegenheiten flog das auf, wie hat er darauf reagiert usw.
 
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Da würde mich mal (aus Neugierde) interessieren, wie das genau ablief. Wie gibt sich so jemand und durch welche Fragen / bei welchen Gelegenheiten flog das auf, wie hat er darauf reagiert usw.
Er war Admin für Linux-Systeme und darauf laufende Webanwendungen. Eine seiner Aufgaben war, Hudson durch Jenkins zu ersetzen. Hudson und Jenkins stammen voneinander ab und sind sich extrem ähnlich. Er hat glaube ich über 2 Wochen damit zugebracht und es lief nicht rund. Ab und an hat mal jemand drauf geschaut, der sich halt hobbymäßig etwas mit Linux auskennt. Das waren dann die Momente, in denen es spürbar voran ging.
Anderes Beispiel: Es wurde mal ein System mit einem chroot-jail für einen bestimmten User benötigt. Das ganze stand ein wenig unter Zeitdruck (1 Tag). Er hat morgens gesagt, dass er das schonmal gemacht hat und es locker hinbekommt. Nachdem mittags kein Fortschritt zu verzeichnen war (und ich zu dem Zeitpunkt eh schon Zweifel an seinen Skills hatte), habe ich mich dann auch mal drangesetzt. Also Anleitung gegooglet, ausprobiert, noch ein klein wenig herumprobiert weil es nicht sofort lief, und siehe da: nach ich glaube 2 Stunden war ich fertig. Ich habe ihn dann auf die Anleitung hingewiesen und mich mal daneben gesetzt. Dabei habe ich folgende Dinge gelernt:
1) Grundsätzliche Abneigung gegenüber Tutorials. Die sind immer falsch, der Herr weiß es besser.
2) Es ist ihm sehr wichtig, mehrere simple Befehle zu einem komplexen zusammenzufassen, weil es kürzer ist. Dumm nur wenn man die komplexen Befehle dann nicht auf die Reihe bekommt.
Die Frage, welche Dinge er gegenüber dem Tutorial anders gemacht hätte, konnte er nicht beantworten.

Davon abgesehen ist uns aufgefallen, dass er Anhänger von "Never change a running system" ist. An dem Spruch mag was dran sein, allerdings sollte man Sicherheitslücken auf von außen erreichbaren Systemen trotzdem zeitnah schließen. Hat er halt nicht gemacht und eines Abends sich zu dem Thema mit Chef um Kopf und Kragen geredet.
Seine Schrullen abseits der mangelnden fachlichen Kompetenz hätte man ja dulden können, aber die Frauenfeindlichkeit war zu extrem. Er ist damit auch bei diversen männlichen Kollegen massiv angeeckt. Später habe ich z.B. erfahren, dass er gleich am ersten Tag eine sehr kompetente Entwicklerkollegin gefragt hat, ob sie im Support arbeitet (der wohlgemerkt im selben Gebäude aber woanders sitzt) und auf die Antwort, sie sei Entwicklerin, entgegnete "Ach so, du testest also." *chatt* Ja, testen tut sie auch, so wie jeder Entwickler...

Tja, auf dem Papier und beim Kennenlerntag war davon noch nichts zu ahnen.
 
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Lustig, ich danke dir für die ausführliche Beschreibung! Am härtesten fand ich die Sicherheitslücke, die als "running system" deklariert nicht mehr gechanged werden darf ;). Die Frauenfeindlichkeit ist ja auch eine Spielart der Überheblichkeit, was mich in seinem Fall auch wundert: wenn man schon keine Ahnung und sich in die Firma nur rein gemogelt hat, sollte man durch solche Eskapaden nicht noch eins drauf setzen. Ich kann daraus nur schließen, dass er sich wirklich für einen großen Meister hielt. Das "Tutorials sind alle falsch" könnte natürlich eine Schutzbehauptung sein, um schlau zu wirken. Aber wenn man nicht erklären kann, was man besser machen würde, ist das natürlich wieder ein bisschen lustig (zumindest von außen betrachtet).
 
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BMA Serverraum hat heute morgen um ~0200 Voralarm (Automatischer Melder hat Rauch detektiert, ruft aber noch nicht die Feuerwehr) gemeldet, Kollege vom Notdienst (Gas/Wasser/Sch...installateur) findet noch etwas Qualm und entsprechenden Gestank nach Elektrik im Raum vor und weckt mich um 0300, nach dem er nichts sichtbares gefunden hat. Tja 1,5h später mit tränenden Augen trotz gekippter Fenster gebe ich auf, auch nichts gefunden *noahnung*. Alle Systeme scheinen zu laufen (was ich halt so prüfen konnte), eine Platte vom SAN zeigt zwar Warnung, glaube aber nicht das die geraucht hat.
Admins telefonisch zu erreichen war erfolglos, BMA zurückgesetzt, wieder nach Hause.

Um 0700 war ich dann wieder da, habe Winterdienst und habe etwas salzen müssen. Beim Rückwerts einparken mit dem Räumschild am Garagentor hängen geblieben, Halter der Führungsschiene abgerissen, irgendwie befestigt damit das Tor wieder zu geht, weiß noch nicht ob ich es morgen wieder auf bekomme.

Komme nach Hause und es ist kalt in der Wohnung trotz 3 Systemen die laufen...

Es ist noch nicht mal Mittag *admin*
 
Na das war ja kein guter Start. Kopf hoch ;)
 
neue rezebtur im Brot und seit 23uhr sitze ich auf klo scheise und blehe mir die seele aus den bauch 8-(
 
Nach vier Wochen morgen wieder arbeiten....*motz*
 
Sagt mal, welchere Vollhonk ist auf diese schwachsinnige Idee gekommen, dass man nun überall (Bäcker & Co) einen sinnlosen Wisch Papier bekommen muss?
Selbst bei uns in der Kantine werden jetzt Quittungen ausgestellt, die natürlich direkt in den Müll wandern. *motz*

Ganz ehrlich, welcher Erbsenzähler kommt auf so bescheuerte Ideen?
Ist ja nicht so, als wenn wir gerade nicht ständig über unnötigen Ressourcesverbraucht diskutieren würden …
 
Das liebe Finanzamt, denkt sich das aus, bzw. deren Minister!
 
Oha, da bin ich ja mal gespannt, obs in der derzeit besuchten Kantine irgendwann Ärger gibt. Ich habe heute keinen Zettel bekommen. *buck*
 
Wenn man weiß, wie sehr bestimmte Branchen den Staat bei den Steuern besch...en, ist so eine Fiskalisierung, in deren Zug der Bondruckzwang eingeführt wurde, schon durchaus sinnvoll. Deutschland ist da in Europa auch eher ein Nachzügler. Den Bondruckzwang gibt es längst in vielen anderen Ländern. In Italien geht er sogar soweit, dass man als Kunde verpflichtet ist, den Bon mitzunehmen. Erst außerhalb des Geschäfts darf man ihn lt. Gesetz wegwerfen.
Aus Gründen des Umweltschutzes fände ich es auch besser, wenn man bei uns auf den Bondruckzwang verzichtet hätte. Der Nachteil wäre halt, dass Kontrolleure nicht mehr 100% verdeckt kontrollieren könnten, denn als mitdenkender Betrüger würde ich die Transaktion nachträglich korrekt verbuchen, wenn jemand explizit nach einem Bon fragt (was ein Kontrolleur immer tun wird). Deshalb kann ich den Bondruckzwang ein Stück weit nachvollziehen.
Auf dem Bon werden im Laufe des Jahres noch weitere, einigermaßen manipulationssichere Daten landen, über die einerseits die Transaktion in den elektronischen Systemen wiedergefunden werden und andererseits eine heimliche Manipulation auch einigermaßen verhindert werden kann. Richtig doof finde ich, dass nach derzeitigem Stand (erst ab Herbst verpflichtend) auf dem Bon sehr viele zusätzliche Daten im Klartext stehen müssen, die den Bon arg lang machen. Es sieht aber so aus, als käme bald eine Gesetzesanpassung, die auch einen kompakten QR-Code wie in Österreich erlaubt.
 
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Auch dafür halte ich das nicht für notwendig. Ist halt nur die bequeme Lösung. Aber eben auch die übelst verschwenderische …
Es sieht aber so aus, als käme bald eine Gesetzesanpassung, die auch einen kompakten QR-Code wie in Österreich erlaubt.
Dann würde es doch genügen, wenn da ein Display ist auf dem der QR Code angezeigt wird und ggf. noch ein Knopf, wo ich drauf drücken kann um mir das in Papierform ausgeben zu lassen.

Es ist ja eine Sache, ob ein Zwang existiert das einzutippen, oder ob ein Zwang existiert das eingetippte auch auszudrucken.
 
Ich amüsier mich immer über die Rewe-Kassierer, die alle nicht erwünschen Bons demonstrativ zusammenknüllen und in einen großen Mülleimer werfen. Nach wenigen Minuten ist der Eimer voll. Wenn sie die Bons einfach unzerknüllt reinwerfen, würde viel mehr reinpassen. Früher konnte man bei Rewe ja auch auf den Bon verzichten, aber die haben das schon vor etlicher Zeit aufgegeben und drucken stattdessen noch einen Meter Werbung dazu. Letztens hat die Kassiererin grinsend gefragt, ob der Bon schon unten auf dem Fußboden aufgeschlagen ist - nur meiner und ich hatte nur 3 Sachen gekauft...

In der Kantine wird der Scheiß hoffentlich ausfallen. Da zahl ich nicht mit Geld, sondern mit Guthaben, welches ich von EC-Karte auflade. Also eigentlich ist damit ja alles dokumentiert.
Es wäre schön, wenn auch im Supermarkt oder beim Bäcker bei Handyzahlung die Bonpflicht entfällt.

Im Dönerladen muss man weiterhin mit Nachdruck nach dem Bon fragen.
Und im Radio kam gestern, dass ein Kunde in einem Sexclub vehement auf dem Bon bestanden hat und sogar die Polizei deswegen gerufen wurde. Man hat ihm dann eine handschriftliche Quittung ausgestellt.
 
Dann würde es doch genügen, wenn da ein Display ist auf dem der QR Code angezeigt wird und ggf. noch ein Knopf, wo ich drauf drücken kann um mir das in Papierform ausgeben zu lassen.

Es ist ja eine Sache, ob ein Zwang existiert das einzutippen, oder ob ein Zwang existiert das eingetippte auch auszudrucken.
Das mit dem Display kann ich mir noch halbwegs praktikabel vorstellen. Der Kontrolleur müsste den QR-Code dann halt halbwegs unauffällig scannen können, um dem Kassierer die Chance zu nehmen, die Kontrolle rechtzeitig zu erkennen. Als Betrüger würde ich dann einfach dafür sorgen, dass genau das nicht geht, z.B. indem man irgendwas vor das Display stellt, das man erst beiseite schieben müsste.
Ich glaube auch, dass die Display-Lösung für die Wirtschaft erstmal teurer geworden wäre.
 
Das mit dem Display kann ich mir noch halbwegs praktikabel vorstellen. Der Kontrolleur müsste den QR-Code dann halt halbwegs unauffällig scannen können, um dem Kassierer die Chance zu nehmen, die Kontrolle rechtzeitig zu erkennen. Als Betrüger würde ich dann einfach dafür sorgen, dass genau das nicht geht, z.B. indem man irgendwas vor das Display stellt, das man erst beiseite schieben müsste.
Wieso ist das problematisch. Wenn der Code angezeigt wird, dann ist das doch eh schon dokumentiert. Kann man ja nicht so schnell umgehen, nur weil man sieht, dass jemand anstalten macht das zu scannen.

Schwieriger stelle ich mir das ehrlich gesagt vor, dass der ja mit dem nächsten Kunden weiter machen will, d.h. wie lange wird das angezeigt?
Die meisten Menschen brauchen ja schon eher so 2min bis sie einen QR Code gescannt haben.
Beim Kontrolleur geht das sicherlich schneller.

Und das Zustellen könnte man ja bereits entsprechend bestrafen.
Ich glaube auch, dass die Display-Lösung für die Wirtschaft erstmal teurer geworden wäre.
Naja, bei den meisten Geschäften (z.B. Bäcker) die ich kenne sind eh schon Displays auf der Rückseite der Kasse, die kann man auch für sowas nutzen.
Wichtig wäre eher ein Knopf o.ä. für den Kunden um auf Wunsch den Beleg zu erhalten.
 
In der Kantine wird der Scheiß hoffentlich ausfallen. Da zahl ich nicht mit Geld, sondern mit Guthaben, welches ich von EC-Karte auflade. Also eigentlich ist damit ja alles dokumentiert.
Hmm, fände ich auch mal interessant. Über das Szenario, dass man zwar bei einem Kassierer zahlt, dieser aber kein Bargeld nimmt (gibt es die Regelung, dass man auch bar zahlen können muss eigentlich wirklich?), habe ich noch gar nicht nachgedacht. Sowas kommt bei unseren Kunden (ich arbeite bei einem Hersteller für Kassensoftware) tatsächlich nicht vor. Automaten sind von der Fiskalisierung ebenso ausgenommen wie Onlinetransaktionen, soviel weiß ich.
 
Wieso ist das problematisch. Wenn der Code angezeigt wird, dann ist das doch eh schon dokumentiert. Kann man ja nicht so schnell umgehen, nur weil man sieht, dass jemand anstalten macht das zu scannen.
Du könntest alles tun was zur Erzeugung des QR-Codes notwendig ist, es aber erst dann in die Datenbank schreiben, wenn der Kassierer eine spezielle "Kontrolleur"-Taste drückt. Naja, okay, in dem QR-Code steckt theoretisch ein Code, der von einer speziellen Hardware generiert wird, die die ihr übergebenen Daten in einer Blockchain speichert. Das könnte also tatsächlich ausreichen, um Manipulationen ausreichend zu erschweren. Andererseits: Wenn der Kassenhersteller mitspielt (was oft genug passiert), könnte er erst einen Fake-QR-Code einblenden und dem Kassierer die Möglichkeit bieten, per Knopfdruck eine korrekte Verbuchung mit korrektem QR-Code auszulösen. Dann muss der Kontrolleur mitbekommen, dass sich der QR-Code plötzlich ändert und vor allem muss er das dann erstmal irgendwie nachweisen.
Naja, bei den meisten Geschäften (z.B. Bäcker) die ich kenne sind eh schon Displays auf der Rückseite der Kasse, die kann man auch für sowas nutzen.
Wichtig wäre eher ein Knopf o.ä. für den Kunden um auf Wunsch den Beleg zu erhalten.
Spätestens dann hätten praktisch alle Geschäfte neue Hardware gebraucht, weil diese Displays selten Touchscreens sind und erst recht keinen Hardware-Knopf haben, den man dafür verwenden könnte. Außerdem könnte man dann immernoch die Software so bauen, dass sie erst beim Bondruck korrekt verbucht, also dann, wenn ein potenzieller Kontrolleur vor dem Kassierer steht.
Mit dem Bondruckzwang hat man zumindest den vielen Geschäften, die bereits Bondrucker haben, die Anschaffung neuer Hardware erspart.
 
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Hmm, fände ich auch mal interessant. Über das Szenario, dass man zwar bei einem Kassierer zahlt, dieser aber kein Bargeld nimmt (gibt es die Regelung, dass man auch bar zahlen können muss eigentlich wirklich?), habe ich noch gar nicht nachgedacht. Sowas kommt bei unseren Kunden (ich arbeite bei einem Hersteller für Kassensoftware) tatsächlich nicht vor. Automaten sind von der Fiskalisierung ebenso ausgenommen wie Onlinetransaktionen, soviel weiß ich.
Selbst wenn man im Laden digital zahlt, bekommt man ja immer den analogen Bon dazu.
Grundsätzlich kann ein Händler Bargeldzahlung ebenso ausschließen wie jede andere Zahlungsart. Er muss es nur gut sichtbar ankündigen.
https://www.faz.net/aktuell/finanze...54378.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
 
Klar ist das Papierverschwendung und wenig zeitgeistig, aber wenn man sich mal sieht, dass die EU mit sich selbst einen Umsatzsteuerbetrug von über 300 Milliarden Euro "erwirtschaftet" *chatt* kann man schon eine Ader für die Bonpflicht (geht ja erstmal nur darum, das "gebongtes" nicht storniert und damit schwarz eingestrichen werden kann; so arbeiten Kassensysteme nun mal) entwickeln. Bzw. auch für die Überwachung aller Geldströme.

Trotzdem will ich mein Bargeld behalten.

Aber das ist schon ein krasser Artikel.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...en-handelsueberschuss-mit-sich-a-1303880.html


In der (kleinen) Firma versuchen wir alles so korrekt wie irgend möglich zu arbeiten um bei einer etwaigen Steuerprüfung halbwegs erträglich davon zu kommen. Perfekt geht nicht. Niemals. das ist echt viel zu undurchsichtig.
Aber diejenigen, die absichtlich bescheißen (Stammtischmodus olé) machen sich offensichtlich echt einfach die Taschen voll. Furchtbar.



Die Lücke ist so groß wie das Bruttoinlandsprodukt der acht kleinsten EU-Mitglieder zusammen: Forscher des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und des Ifo-Instituts in München haben der EU 2018 einen Handelsüberschuss von 307 Milliarden Euro mit sich selbst nachgewiesen. Bei einer korrekten Erfassung aller Im- und Exporte müsste dieser aber eigentlich null betragen.
 
Sehe ich genauso. Ich hätte die letzten Monate liebend gern etwas innovativeres implementiert als diese nervige Fiskalisierung, bei der man auch als Kassenhersteller ziemlich Schiss hat, sich irgendwie angreifbar zu machen. Zumal das Gesetz erst im ich glaube Oktober final war - wie auch immer Softwarehersteller das dann noch vor Weihnachten implementieren und auch deutschlandweit ausrollen sollen... Das Weihnachtsgeschäft ist in unserer Branche mit Abstand das stärkste. Da spielt niemand ein Update ein. Aber das war bisher im Grunde in jedem Fiskalland, mit dem ich zu tun hatte, so. Das wurde immer mit der heißen Nadel gestrickt. Bei uns ist es schon ein Running Gag, dass mindestens ich mich vor Weihnachten definitiv mit einer Fiskalisierung beschäftigen werde, denn so war es die letzten Jahre immer.

Ich habe bei uns bereits die Fiskalisierungen für Kroatien, Slowenien, Bosnien, Serbien und Österreich implementiert, sowie die für die Türkei, die aber nie live ging.
Kroatien und Slowenien nutzen einen recht unkomplizierten Webservice. An den sendet die Kassensoftware die Transaktionsdaten und erhält im Gegenzug einen Code, den sie auf den Bon drucken muss. Von allen Varianten ist das technisch mit Abstand die schönste, aber sie ist auch nicht sonderlich stark gegen Manipulation geschützt. Scheint dort aber den erwünschten Effekt halbwegs zu erfüllen, u.a. wohl auch deshalb weil Kunden, die Unregelmäßigkeiten an die Behörden melden, an einer halbwegs lukrativen Lotterie teilnehmen.
Bosnien und Serbien nutzen einen steinzeitlichen, sehr fehleranfälligen Fiskaldrucker mit doppelter Bonrolle (eine fürs Finanzamt). Es gibt da ein paar wenige von der Regierung zugelassene Modelle, eines schlimmer als das andere. In den beiden Ländern hat man das Gefühl, dass die Regierung gar nicht will, dass das System gescheit funktioniert. In Serbien sind interesanterweise Dinge wie Kinotickets von der Fiskalisierung ausgenommen.
Österreich nutzt eine USB-Smartcard zur Verschlüsselung und speichert die Transaktionsdaten in einer Blockchain. Das System war offensichtlich die Vorlage für Deutschland, ist aber nicht so weitreichend. Bei uns muss im Grunde jeder Tastendruck aufgezeichnet werden, auch Abbrüche. In Österreich reicht es, abgeschlossene Verkäufe zu fiskalisieren und da auch nur Waren und Zahlungsmittel, d.h. wie es zu dem Verkauf kam, lässt sich daraus nicht rekonstruieren. /EDIT: Ich grübel grad, ich glaub es ist sogar egal, WAS verkauft wurde, lediglich WIEVIEL und WIE bezahlt wurde, ist von Interesse.

Das österreichischen System ist für Kassensystemhersteller schon einigermaßen knackig (je nachdem was die Software alles kann). Ich fand es schon recht manipulationssicher, aber es scheint da doch noch genug Lücken zu geben, die in Deutschland geschlossen werden sollten. Ob die Kosten dafür den Nutzen noch aufwiegen, mag ich nicht beurteilen...
Das deutsche System ist jedenfalls ziemlich heftig. Es fallen Unmengen an Daten an. Manche Regeln sind für Bestandssoftware kaum einzuhalten, ohne die Software massiv umzubauen oder bestimmte, eigentlich legitime Features, zu entfernen.

Weil es mit dem Betrügen übertrieben wurde (auf einem Workshop berichtete z.B. ein Kontrolleur, dass Kontrollen bei bestimmten Typen von Gastrobetrieben zu 60% von Erfolg gekrönt sind *chatt*), dürfen es die ehrlichen nun mit ausbaden... :(

Der Vollständigkeit halber zur Türkei: Offiziell gibt es dort anscheinend keine Fiskalisierung, aber es ist offenbar Vorschrift, dass sogar Barzahlungen an einem Payment Terminal eingegeben werden, das auch den Bon drucken muss. Der Bon sieht überall gleich aus. Ich gehe deshalb davon aus, dass es durchaus eine Fiskalisierung gibt, diese aber direkt über die Payment Terminals läuft. Das hat den Vorteil, dass die Behörden sich nur mit wenigen Herstellern herumschlagen müssen. Interessanter Ansatz, vermutlich halbwegs wirkungsvoll, aber es kam mir auch wie ein Innovationskiller vor, denn wir hätten dafür ziemlich viele Features unserer Software stilllegen müssen.
 
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So ein ständig kranker überbezahlter, unqualifizierter Kollege kotzt mich momentan auch tierisch an.
Wir haben gerade absolute Vollauslastung und der werte Herr ist der einzig kranke der Abteilung, schon im Dezember war er die meiste Zeit krank.
Technisch hat der "Leichtmatrose" kaum Qualifikationen und bekommt dennoch etwas mehr Grundlohn als einer seiner Vorgesetzten und ich.
Würde leistungsgerecht bezahlt werden, dürfte nahezu jeder Andere in der Abteilung, selbst Teilzeitler 100-200% mehr bekommen als er.
 
Achso, Stornos muss man übrigens in all den Ländern fiskalisieren. In Bosnien und Serbien ist das aber völlig absurd, denn der Storno muss an dem Drucker erfolgen, an dem der Verkauf erfolgt ist. Und bei dem muss der Bargeldzähler hoch genug sein. Wenn der Drucker also der Meinung ist, dass gerade nicht genug Bargeld in der Kasse sein kann, verweigert er den Storno. Stornokonzepte wie die Rückbuchung auf die Kreditkarte existieren in deren archaischer Welt nicht.
 
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