Grafikkarte für Linux-Desktop mit hoher Auflösung gesucht

Rones

Vice Admiral Special
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Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen habe ich mir zum besseren Arbeiten einen Monitor mit UHD-Auflösung (3840×2160) angeschafft. Mein Dienst-Notebook (ein Dell XPS 15 mit Windows 10 *suspect* ) kann den wunderbar ansteuern, aber die Grafikkarte in meinem privaten Linux-Rechner, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, kann anscheinend keine Auflösung größer als 1920x1200 bedienen. Derzeit benutze ich eine passiv gekühlte Karte mit AMD Radeon HD 6570-Chip (Turks). Mit dieser Karte kann ich auf dem Bildschirm lediglich die Full-HD-Auflösung ausgeben, was nicht wirklich prickelnd ist. Es hängt übrigens auch ein Bildschirm mit 1920x1200 dran, sowohl der Dienst- als auch der Privat-Rechner werden im Dual-Monitor-Setup benutzt (der neue große UHD-Monitor wird mal für den einen mal für den anderen benutzt, je nachdem, wo ich ihn gerade brauche).

Meine Frage: was meint Ihr welche günstige stromsparende und leise Grafikkarte kann ich meinem Rechner (Phenom II X4 965-BE mit 16 GB RAM, für mich noch schnell genug) spendieren, damit ich unter Linux (!) im Zwei-Monitor-Betrieb 1920x1200 und 3840x2160 nebeneinander fahren kann? Ich spiele nicht viel, es soll vor allem für die Office-Dinge gut laufen. Nach Möglichkeit würde ich gern weiter eine AMD-Karte mit OpenSource-Treibern einsetzen. Letzten Endes würde mich interessieren, mit welchen Karten Ihr Eure Desktop-Systeme für hohe Auflösungen ausgestattet habt.
 
Wie ist der Monitor angeschlossen - DVI single link, DVI dual link oder HDMI? DVI dual link und HDMI 1.4 können beide (theoretisch) die Auflösung darstellen, allerdings nur mit maximal 30 Hz.

Grüße
Dalai
 
Danke für Deine Antwort! Der Monitor hat 2 HDMI-Eingänge (einen mit 30 Hz für UHD, einen mit 60 Hz für UHD) und einen DisplayPort-Eingang. An einem der beiden HDMI-Anschlüsse hängt mein Notebook vom Arbeitgeber dran, für eine neue Grafikkarte habe dann also die Wahl zwischen HDMI und DisplayPort.
 
Ich würde auf Ryzen aufrüsten (2400G mit 4 Kernen / 8 Threads), dann hast du automatisch HDMI 2.0 und bei vielen Boards auch DisplayPort dabei. Den Monitor würde ich über DisplayPort betreiben (passendes Mainboard wählen!). Für Linux hat AMD einfach das beste Treibermodell, aber die kleinen Grafikkarten RX 550 / 560 lohnen sich für Office nicht (Preis/Leistung), wenn ohnehin eine Aufrüstung angesagt wäre. Mit Raven Ridge bekommst du die Vega 12 (=Chip) automatisch.

Wenn du extra eine Graka kaufen würdest, geht womöglich in 3 Monaten dein altes Mainboard kaputt, und der Kauf war umsonst. Für Office reicht auch ein billiger DDR4-4 GB-RAM für 20 €.
 
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Also wenn es nur um Office geht, dann genügt auch eine ziemlich kleine Karte.
Auch mein Kaveri, der ja nicht gerade üppig Grafikleistung hat, hat 3* 1920×1200 problemlos geschafft (wird aber mittlerweile mit 2* 1920×1200 betrieben).
Würde also an deiner Stelle dann zu einer passiv gekühlten Polaris o.ä. greifen.
z.B. evtl. sowas:
https://geizhals.de/sapphire-pulse-...-03-20g-a1612128.html?hloc=at&hloc=de&hloc=uk

Eher ein Problem könnte sein, dass Linux meines Wissens hier und da noch Probleme mit hiDPI Displays hat, d.h. die Skalierung der Programme auf den Bildschirmen evtl. nicht so gut funktioniert.
Da ich es aber selbst noch nicht ausprobiert habe kann ich dir das nicht genau sagen.

Bei deiner alten Grafikkarte könnte es übrigens eher daran liegen, dass für 4k der Ausgang DP1.2 bzw. HDMI 1.4 benötigt wird, was die HD 6570 vermutlich nicht hat.
Die Grafikkarte selbst könnte die Auslösung recht problemlos darstellen, da bin ich mir recht sicher.
 
Kaveri ist schon GCN2, womit man auch schon den neuen Linux Treiberstack nutzen kann (besser wäre ab GCN 3). Seine alte Radeon müsste er über den r600-Treiber laufen lassen.

Bei einem alten Phenom würde ich keine 90 € mehr in eine Grafikkarte investieren. Für das Geld kriegst du schon den Ryzen 2200G, dann legst du 65 € für Board + RAM dazu und hast eine neue Plattform mit modernen Anschlüssen und M.2-Slot, die auch wieder 7-8 Jahre durchhält.
 
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Jou für Kleinkrempel reicht ja auch schon der Athlon2xxGE locker aus.
UHD ist kein Problem , Mainboard um besagte 65EU und 8GB Ram (6GB für die CPU) um 50EU.
 
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Ja, in Cinebench wird der Phenom 965 schon vom Athlon 200GE geschlagen: Single Thread deutlich und Multithread knapp. Wenn (wie hier) auch mal gespielt wird, sollten es aber schon 4 Kerne und die deutlich bessere iGPU des Ryzen 2200G sein.

Bleibt es auf Dauer bei einer kleinen APU, habe ich (hauptsächlich für Office!) erstmal ein 45 €-Board und 20 € für 4 GB RAM angesetzt. Einfach um erstmal zu zeigen, dass es überhaupt geht mit dem Plattformwechsel, und schon so besser als der Phenom ist! (Bei Office und kleinem Budget sind 4 GB RAM OK, die iGPU kriegt ein Minimum davon. Eine RX 550 wäre wie gesagt rausgeschmissenes Geld). Natürlich wären 8 GB RAM, der Ryzen 2400G und ein B450-Board besser und sollten (in dieser Reihenfolge) bedacht werden, wenn es irgendwie geht.
 
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Deswegen hatte ich geschrieben ist damit möglich wegen der Auflösung,Spiele müsst man natürlich sehen, ABER Athlon 200GE + 2x4GB RAM sind besser als der R3 2200G mit 1x4GB besonders in Spielen.
 
Bei einem alten Phenom würde ich keine 90 € mehr in eine Grafikkarte investieren. Für das Geld kriegst du schon den Ryzen 2200G, dann legst du 65 € für Board + RAM dazu und hast eine neue Plattform mit modernen Anschlüssen und M.2-Slot, die auch wieder 7-8 Jahre durchhält.
Eine Grafikkarte kann man auch wieder verwenden und Polaris ist auf den kleineren Modellen durchaus stromsparend. ;)

Aber klar, wenn irgendwann (jetzt oder später) das Ziel ein System mit APU ist, dann ist das unter Umständen die bessere Route.

Bleibt es auf Dauer bei einer kleinen APU, habe ich (hauptsächlich für Office!) erstmal ein 45 €-Board und 20 € für 4 GB RAM angesetzt. Einfach um erstmal zu zeigen, dass es überhaupt geht mit dem Plattformwechsel, und schon so besser als der Phenom ist! (Bei Office und kleinem Budget sind 4 GB RAM OK, die iGPU kriegt ein Minimum davon. Eine RX 550 wäre wie gesagt rausgeschmissenes Geld). Natürlich wären 8 GB RAM, der Ryzen 2400G und ein B450-Board besser und sollten (in dieser Reihenfolge) bedacht werden, wenn es irgendwie geht.
Ich würde 8GB als Minimum ansehen. Alles drunter ist eine Krücke.
4 Cores und 8GB RAM sollten der Maßstab sein. Das Geld ist schon gut investiert, auch wenn es "nur" ein Officerechner ist.
Aber auch die müssen manchmal ein bisschen Leistung liefern, je nachdem was man macht.

Persönlich kaufe ich keine PCs mehr mit weniger als 16GB RAM, da Linux hier ein sehr gutes Cacheverhalten hat, was den Desktop noch mal beschleunigt.
(und zudem auch die SSD noch ein bisschen schont)
Aber die RAM Preise sind zwar in den letzten Monaten wieder gefallen, nur leider immer noch auf einem ordentlichen Niveau, so dass man einfach schauen muss was sich lohnt.

Generell kann man aber sagen, dass der Phenom + Grafikkarte schon auch ordentlich Strom frisst, also je nachdem wie oft und lange die Kiste läuft holt man auch einiges vom Anschaffungspreis wieder über die gesparten Stromkosten rein.
Eine APU ist hier schon ziemlich sparsam.
 
Wobei man sagen muss.
R5 2400G hat bei gleicher Spieleleistung auch +- den gleichen Verbrauch wie ein R3 1200 mit RX 550 2GB.
Strom frisst nur der Phenom......
 
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Wobei man sagen muss.
R5 2400G hat bei gleicher Spieleleistung auch +- den gleichen Verbrauch wie ein R3 1200 mit RX 550 2GB.
Strom frisst nur der Phenom......
Unter Last evtl. schon, aber im Leerlauf sind die APUs meiner Erfahrung nach sparsamer und ein Desktop der nicht zum Spielen genutzt wird läuft ja meist im Leerlauf (oder nur unter geringer Last).
 
Die RX 550 braucht nicht viel im Idle,ich mein ich hab so rund 3-5watt Unterschied.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!

Der jetzige Rechner hat schon 4 Kerne und 16 GB RAM, darunter möchte ich auch nicht mehr gehen. :)

Beim Kauf eines neuen Monitors war eigentlich nicht geplant gleich einen neuen Rechner zu kaufen. Ich wollte "einfach" von Full-HD auf 4K aufrüsten. Interessant sind Eure Auskünfte bzgl. der Leistungssteigerung aktueller CPUs zu meinem Phenom II X4 965 BE. Wenn es also "Stormverschwendung" wäre, den jetzigen Rechner weiterzubetreiben, wäre ein Umstieg auf einen neuen Rechner schon sehr interessant.
Ein paar bei Humble-Bundle gekaufte Linux-Spiele möchte ich auch laufen lassen können, insofern denke ich, dass eine dedizierte Grafikkarte doch sinnvoll sein wird. Dabei erwarte ich nicht, dass die Spiele in 4K gehen, keine Sorge.

In meinem vorherigen Job hatte ich einen Rechner mit Ryzen 5 1600 im Büro. Unter der Leistung dieser CPU und 16 GB RAM würde ich "rein gefühlt" eigentlich auch nichts neues anschaffen wollen. Wesentlich ist für mich, dass eine aktuelle Hardware-Zusammenstellung problemlos unter Debian 9 (oder vielleicht doch gleich 10, soll ja nicht mehr lange dauern) laufen soll, am besten mit den freien GPU-Treibern. Ich habe auch keine Lust auf UEFI-Probleme, da ist der jetzige Rechner ja noch sehr handsam.

Vielleicht muss ich erst noch mal ein paar Monate lang mit Full-HD auskommen und etwas Geld für einen neuen Rechner zur Seite legen.
 
Das mit den freien Treibern ist heute kein so großes Problem mehr, nachdem der DisplayCode Stack von AMD im Kernel integriert wurde (vorher war Vega ein großes Problem).

Ich habe neben meinem Desktop noch einen Rechner mit Arch Linux laufen, in dem eine Vega 64 verbaut ist.
Läuft mit einem aktuellen Kernel super.
Vor allem OpenCL ist mit den freien Treibern noch eine Baustelle, aber auch hier gibt es Lösungen.
Und dann gibt es noch ein paar kleinere Dinge wie Freesync, die aber jetzt nach und nach abgearbeitet werden.

Ich persönlich habe auch bereits beschlossen, dass ich mein aktuelles System noch ein bisschen weiter laufen lasse und dann im Herbst/Winter auf Zen 2 umsteige.
Die Radeon VII zeigt, dass der 7nm Prozess sehr effizient ist, wenn man es mit den Taktraten nicht übertreibt.
Insofern ist mein Ziel ein Zen 2 Prozessor mit einer Navi Karte, da die neuen APUs auf 7nm Basis vermutlich noch ein Jahr auf sich warten lassen.
Zudem will ich (da ich ja eine Source-basierte Distribution verwende) 8 Cores haben und ob es das in einer APU geben wird bezweifle ich noch ein bisschen, aber mal sehen.

Ich hatte übrigens früher mal einen Phenom II 945, welcher ja quasi der kleine Bruder von deiner CPU ist.
Gefühlt war der Kaveri schneller (wobei ich das nie genau nachgemessen habe, so wichtig war es dann auch wieder nicht) und sehr viel effizienter und seitdem sind ja noch ein paar Generationen an APUs rausgekommen. ;)
Sind halt 95W TDP (+IGP die damals separat waren) vs. 65W TDP.

Schlägt laut cpuboss sogar deinen 965:
http://cpuboss.com/cpus/AMD-Phenom-II-X4-965-vs-AMD-A10-7800

Wobei ich das da lustig finde:
Winner: Phenom 965 (hääääh?!? ;D)
 
Das mit den freien Treibern ist heute kein so großes Problem mehr

Zumindest bei AMD nicht, bei nVidia sieht es richtig schlecht aus. Ich finde den Plan mit ZEN2 und Navi vernünftig, gerade wenn noch etwas gespart werden soll.
 
Ja sorry, da hast du recht, ich meinte natürlich AMD.
Auf die Idee unter Linux Nvidia zu nutzen komme ich schon gar nicht mehr. ;D

Wobei Nouveau auch deutlich besser geworden ist, aber ist und bleibt halt immer noch ein reines Communityprojekt ohne (oder mit nur sehr geringer) Unterstützung seitens des Herstellers.
 
Ja, die (AMD und Intel) Mesa Treiber sind top wenn es ums Spielen geht. Auch der freie Vulkan Treiber RADV ist besser als AMDVLK. In Steam mit dem Proton 4.2-2, Mesa 19.0.3, RADV 19.0.2 und DXVK 1.0.3 läuft momentan so manches Windows Spiel besser als nativ unter Windows.
Den proprietären AMD Treiber würde ich nur noch nehmen wenn ich viel OpenCL Leistung benötige.
 
Dafür brauchst du nicht den kompletten proprietären AMD Treiber nicht nutzen, denn man kann den OpenCL Teil auch mit dem freien Treiber nutzen.
Für die neueren Karten (iirc ab Polaris) kann man auch ROCm nutzen, was Open Source ist.
Haben aber meines Wissens noch nicht alle Distributionen paketiert, da es noch recht neu ist.
 
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