Xigmanas oder Proxmox VE?

Nero24

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Hallo zusammen,

ich muss in einer Firma (endlich) einen bestehenden Windows Server 2003 (AMD Opteron ;D) ersetzen. Das Ding lief 15 Jahre lang als reiner Fileserver in einem Arbeitsgruppen-Netzwerk, nicht als Domänen-Controller. In den letzten Jahren kamen mit Hilfe von VirtualBox noch ein paar VMs dazu: ein Win-7-Gast als RDP-Host und ein Ubuntu-Gast für eine Nextcloud im LAN.

Der neue wird nun auch wieder ein AMD-System (Epyc) werden und da auch weiterhin keine Domänenstruktur eingesetzt werden soll, sondern primär Fileserving und die Win- und Linux-VMs im Lastenheft stehen, überlege ich, ob ich das Ganze nicht ohne Windows Server 2019, dafür aber mit einem freien Betriebssystem realisiere.

Die für Fileserving naheliegendste Variante wäre für mich, es so zu machen, wie bei meinem Home-Server: ein BSD-basierendes Xigmanas drauf, den Laufwerken mittels ZFS Redundanz verleihen und die Netzwerk-Freigaben dann via SMB/CIFS mit Benutzern und Gruppen. Alles easy mit einem NAS-OS. Die beiden VMs kann ich über die eingebaute VirtualBox realisieren. Das kenne ich, das kann ich und das würde auch sicher funktionieren.

Allerdings überlege ich angesichts der VMs, ob ich das Pferd nicht von der anderen Seite her aufzäumen sollte. Statt den Schwerpunkt auf NAS zu legen und die VMs als Nebenjob, könnte man natürlich auch eine spezialisierte Virtualisierungssoftware wie Proxmox VE nehmen. Das kann die Laufwerke auch mit ZFS zusammenspannen und für die übrigen Aufgaben müsste man dann halt jeweils eine eigene VM erstellen: die Win-VM (dann mit 10 statt 7) werde ich wieder brauchen, die Linux-VM für Nextcloud und dann noch eine Lösung für die Netzwerkfreigaben. Nachteil ist, dass ich mit Proxmox VE bisher keinerlei Erfahrung hab. :-[

Für die User wird es nach außen wohl keinen Unterschied machen welche Variante ich nehme. Sie werden im Netzwerk ihre Freigaben haben, die Win-VM wird per RDP erreichbar sein und die Kontakte und Kalender in der Nextcloud-VM werden auch funktionieren. Hinter den Kulissen jedoch unterscheiden sich die beiden Varianten ja elementar, sie sind praktisch konträr vom Aufbau her.

Bin hin und her gerissen, welche Variante ich nehmen soll. *kopfkratz Hat jemand ein paar Gedankengänge dazu, warum er es so oder so machen würde?
 
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Warum kein Bare Metal Hypervisor? Eventuell würde da auch die kostenlose Version vom vSphere Hypervisor reichen?
 
Warum kein Bare Metal Hypervisor? Eventuell würde da auch die kostenlose Version vom vSphere Hypervisor reichen?

Haben die Bare-Metal-Hypervisoren von VMware nicht ein sehr schmales Fenster an unterstützter Hardware? Gerade bei einem AMD-System, noch dazu einem ziemlich frischen, könnte das heikel sein. Ich denke da nur an unser Solaris-Abenteuer mit "known-to-work" Hardware :] Zudem reizt mich an den beiden Lösungen – so unterschiedlich sie sein mögen – die Gemeinsamkeit ZFS. Das Filesystem hat mir in etlichen Systemen schon den A*** gerettet nach HDD-Ausfällen und es schützt vor Bitfäule.
 
ZFS geht ja auch in einer VM. Ich kenne mich da jetzt im Detail nicht aus, aber prinzipiell wird EPYC explizit unterstützt: https://www.vmware.com/resources/compatibility/search.php

--- Update ---

Auch aus der AMD-Presseerklärung:

VMware and AMD’s ongoing engineering collaboration is focused on delivering optimal application performance and security for our mutual customers,” said Krish Prasad, senior vice president and general manager, Cloud Platform Business Unit, VMware. “We both see the value in driving security deeper into the infrastructure especially as modern IT infrastructure becomes more distributed. The Secure Encrypted Virtualization feature in the 2nd Gen AMD EPYC processor will help protect customers’ critical data across the multi-site datacenter fabric. Combined with AMD’s legendary processor performance, we expect our mutual customers will be able to gain efficiencies and security capabilities to power their workloads.

https://www.amd.com/en/press-releas...rs-set-new-standard-for-the-modern-datacenter

An der SEV-Integration arbeitet man allerdings wohl noch.
 
Dass das Ding prinzipiell auch mit einem Epyc zusammenarbeiten würde, stelle ich ja garnicht in Frage. Mir geht's eher um die Komponenten, die sonst noch so auf den Mainboards wohnen und von einem Type-1-Hypervisor ja auch direkt unterstützt werden müssen. Bei unserem Solaris-Ausflug damals – Stichwort schmales Fenster an unterstützter Hardware – hat uns wohl ein buggy SATA- oder NIC-Controller-Treiber das Genick gebrochen :(

Proxmox VE dagegen basiert auf Linux und gehört zur Debian-Familie. Dort wäre Hardware-Unterstützung wohl kein Thema :)
 
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Also ich würde davon ausgehen das prinzipiell alles funktioniert, sofern das BIOS nicht das IOMMU verkackt hat. Es wird ja prinzipiell alles direkt/dediziert an die VM weiter gereicht, und die Treiber werden in der VM installiert. Ansonsten könnte es bei irgendwelchen esoterischen Systemen eventuell Probleme mit den virtuellen NICs geben, aber es gibt auf jeden Fall einen offiziellen Treiber für BSD.

Am einfachsten könnte man natürlich einen fertigen, VMWare zertifizierten, EPYC-Hobel kaufen - da sind ja einige System mit Rome aufgelistet bei VMWare. Ansonsten würde ich es einfach mal ausprobieren.

Der Vorteil liegt aber klar auf der Hand: Maximale Flexibilität, und wenn man mehrere davon hat eventuell sogar Live-Migration und solche Späße.
 
Eindeutig proxmox VE!

Sehr gute Dokumentation und gutes Wiki.
Kann natürlich auch HW wie Storagecontroller und Grafikkarten zu einer VM oder einem CT durchleiten.
Womit IO Performance kein Thema ist.

Verwende ich seit Jahren und ist total zuverlässig.
Super easy zu bedienendes Webinterface.
Vollkommen überflüssig eine VMware oder Xen zu installieren.

KVM rocks
 
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Okay... :) Wie würdest Du dann die Netzwerkfreigaben realisieren? Proxmox VE stellt ja nur die VMs zur Verfügung, oder? Dann Xigmanas in ne VM unter Proxmox VE? Sollte ne grafische bzw. Weboberfläche das Ding, da der Kunde die Netzwerkfreigaben anschließend selber pflegen können soll (neuer User hinzufügen, alten löschen, etc.)
 
Wenn das primäre Thema das Filesharing ist (und sonst fast nichts), wäre das natürlich ein overkill zu virtualisieren.
Hier wäre wohl der umgekehrte Weg auch zielführend, wenn für Freigaben ein klicki-bunti-Interface benötigt wird.
Wobei natürlich eine Hardwareunabhängigkeit auch seinen Charm hat, wenn nicht das letzte Prozent IO-Performance erwartet wird.

Habe hier auch den Weg, dass ich diverse FreeNas virtualisiert habe und zwar aus Gründen der Ausfallssicherheit.
IO near bare Metal ist das natürlich nicht ohne HW-durchreichen.
 
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