PowerCooler Red Dragon Radeon RX 5500 XT

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Commodore Special
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Da Erfahrungsberichte zu den Navi 14 Karten selten sind, möchte ich meine Eindrücke zur gerade gekauften PowerCooler Red Dragon Radeon RX 5500 XT schildern.
Ich habe mir die Karte Ende Januar gekauft, um das Next Level 1080p Gaming Aktion noch teilzunehmen. Eigentlich wollte ich schon im Dezember zu schlagen, aber irgendetwas ist immer etwas dazwischen gekommen.


Bilder der nackten Platine gibt es beim Test von CB.
https://www.computerbase.de/2019-12/amd-radeon-rx-5500-xt-test/

Beim Auspacken spürt man das hohe Gewicht der Karte. Diese ist zwar für eine RX5500XT Karte kurz, aber insgesamt mit den knapp 23 cm nicht gerade klein. Das ist für mich, wegern dem Gehäuse (Lian Li Q11 | Grafikkarten bis 24 cm) wichtig. Diese passt nur geradeso in das Gehäuse. Die Metallverkleidung macht die Karte noch wuchtiger. Beispielsweise wird der Hebel, welcher die Haltenase festhält, fast vollständig verdeckt.

Die Backplane der Kühlkonstruktion wird im Betrieb warm und trägt mit zur Kühlung bei. Besonders in Kombination mit dem Semipassiv-Modus der Lüfter funktioniert das ganz gut und die Karte bleibt lange lautlos. Bei Belastung sind die Lüfter hörbar (das Gehäuse steht auch auf dem Schreibtisch), aber nicht unangenehm. Leider laufen die Lüfter nicht hundertprozentig sauber. Vor allem bei niedrigen Umdrehungen hört man ein leises Schleifgeräusch. Bei höheren Umdrehungen fällt dieses weniger auf.

Im Idle verbraucht mein Rechner (AMD Ryzen R5 2600, MSI B350 Board, 16 GB Ram @2400, Corsair MP500 SSD, 2 2,5 Zoll SSD von Hynix, 1 DVD Laufwerk) ca. 33 W. Bei dem aktuellen WoT Encore Benchmark, bei dem die Grafikkarte voll ausgelastet wird, sind es ca. 200 W. Diese Werte entsprechen ungefähr den 10 W (idle) aus dem CB Test der RX 5500XT und der angegebenen Leistungsaufnahme der Grafikkarte von 130 W. Bei Titan Quest, bei dem mittels der Chill Funktion die Anzahl der Bilder auf 60 FPS begrenzt wird, sind es ca. 85 W. (Gemessen mit Fritz!Dect200 und einfachen Brennstuhl Strommesser)

Ich habe in den letzten Tagen einige Dinge ausprobiert. Zunächst habe ich mir 3 Benchmark (WoT Encore RT, 3D Mark Time Spy 2013, Furmark) heruntergeladen. Mich hat mal interessiert, welche Leistung und Stromverbrauch bei niedrigeren Takten abgerufen werden. Bei den Tests werden den Karten nur das Maximum abverlangt. Ich hingegen möchte mittels Chill auf ca. 60 fps kommen. Mehr brauche ich dank eines normalen 1080p Freesync Monitor von Samsung (Range 48 bis 72 Hz) nicht. Bei Titan Quest, was ich gerade wieder ausgegraben habe, höre ich die Karte wenig. Der gesamte Rechner zeigt einen Verbrauch von ca. 85 W (schwankend) an. Das Spiel selber ist heute selbst bei max. Qualitätseinstellen genügsam.

Den Takt habe ich über den maximalen Takt im AMD Treiber verändert. Veränderungen reichen von +5% bis - 50%. Mehr kann man zwar einstellen, es wird auch übernommen, aber es führt zu einem instabilen Verhalten (bei + 10% lief kein Test durch, bei +15% stürzte Windows ab). AMD gibt eine Boost-Frequenz von bis zu 1845 MHz und eine Game Frequenz von bis zu 1717 MHz an. Bei Encore und 3D Mark sind der Takt der Karte ca. 1,8 GHz und bei Furmark nicht ganz 1,7 GHz (allerdings schwankend).

Vergleich Punkte.png

Bei der weiteren Betrachtung beschränke ich mich auf die Benchmarks Encore und 3D Mark. Bei beide Benchmarks steigt die Leistung mit dem Takt an. Am oberen Ende sieht man immer mal wieder den max. möglichen Verbrauch von 130 W des GPU Chips (GPU Leistung, ausgegeben mittels Metrik/ Overlay des Treibers). Furmark stagniert ab ca. 1,5 GHz.

Vergleich Stromverbrauch.png

Die Begrenzung des Taktes zeigt sich auch bei den Messungen des Stromverbrauches. Wobei der Stromverbrauch ab ca. 1,5 GHz stark ansteigt. Die geringe Veränderung bei den niedrigen Frequenzen geht zum Teil auch auf den gleichbleibenden Speichertakt von 1750 MHz. Allerdings ändert sich die Verbrauchsanzeige des Treibers auch kaum.

Vergleich Effizienz.png

Bei der Entwicklung der Punkte pro Verbrauch unterscheiden sich die Ergebnisse zwischen der Angabe des Treibers, welcher sich auf den Chip bezieht und dem ganzen Rechner. Demnach hat der Chip sein Effizienzmaximus bei ca. 1 GHz und der Rechner bei ca. 1,3 GHz. Ich denke mit geringeren Speichertakt und -spannung kann man beide Werte weiter zusammenbringen.

Da ich hauptsächlich ältere und Strategiespiele konsumiere, wird diese Karte noch eine lange Zeit für mich mehr als ausreichend sein. Bislang bin ich zufrieden.
 
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