Bei VIA hat man die bei TecChannel vor kurzem aufgezeigten PCI-Performance Probleme mittlerweile wohl bestätigt. Laut Disc4you arbeite man bereits an dem Problem und werde es bald durch BIOS-Updates und einen neuen VIA 4in1 Treiber behoben haben. Der Einbruch in der PCI-Performance tritt auf, wenn der Bus mit Daten überschwemmt und damit an seine Leistungsgrenze gebracht wird, etwa mit einem der schnellen ATA133 IDE-Controller. Hier bringen Chipsätze aus dem Hause ALi, Intel oder SiS bis zu 40 MB/s mehr Durchsatz zu Wege.
Wie die treuen Leser von Planet 3DNow! wissen testen auch wir seit geraumer Zeit die PCI-Performance von Mainboards im Rahmen unserer Reviews. Allerdings verwenden wir dafür nicht den Burst-Modus eines schnellen IDE-Controllers, sondern eine Pinnacle Video-Karte, die digitales Filmmaterial analog ausgeben kann. Damit bringt man einen PCI-Bus zwar nicht an die Grenze seines Durchsatzes, da die Daten jedoch zeitkritisch sind, muß der PCI-Bus sie "Just-In-Time" liefern. Interessanterweise kommt man hier zu völlig anderen Ergebnissen, als TecChannel beim IDE-Test! Während alle unsere KT266A Mainboards den Test fehlerfrei bestanden haben, in einem Nachtest sogar das Asus A7M266 mit 686B Southbridge, war mit dem ALi MAGiK 1 eine störungsfreie Ausgabe nicht möglich. Das Bild war im Rhythmus der Festplatten-Zugriffe mit "Schnee" und "Fischchen" durchsetzt, was auf ein Problem mit isochroner Datenübertragung hindeutet.
Wie auch immer. In jedem Fall ist das Performance-Problem vermutlich nicht so einfach aus der Welt zu schaffen, wie VIA vorgibt. Durchsatz ist nicht alles! Auch die Latenzen und das PCI-Master Management spielen eine nicht untergeordnete Rolle. Die mangelhafte Verwaltung der PCI-Master Zugriffe war auch Ursache für den VIA 686B Southbridge-Bug, den man nur dadurch "behoben" hat, indem man entweder weniger PCI-Master gleichzeitig walten ließ, oder einige Features des Chipsatzes komplett deaktiviert hat (Delayed Transaction/PCI-Master Read Caching). Es bleibt nur zu hoffen, daß VIA das PCI-Tuning nicht zu weit und auf Kosten anderer Qualitäten treibt. Was hilft ein Traumwert beim IDE-Burst, wenn die Boards dann unfähig sind, analoge Videodaten fehlerfrei auszugeben, weil dem IDE-Controller das Vorrecht vor anderen Mastern eingeräumt wird, oder längst verscharrt geglaubte Probleme beim Kopieren von Daten wieder auftreten? Wir werden sehen, wie VIA die Sache angehen will...
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