Wie Heise Online unter Berufung auf Zahlen von Mercury Research meldet, hat AMD im zweiten Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sechs Prozent Marktanteil eingebüßt und liegt weltweit damit nur noch bei 15,6%. Im letzten Jahr waren es noch 21%.
Für Mercurys Analysten kommt das neuerliche Aufklappen der Intel-AMD-Schere allerdings nicht überraschend. In der Vergangenheit hatte sich immer wieder gezeigt, dass AMD angesichts eingeschränkter Marketing-Möglichkeiten (Preisoffensiven oder Produktdifferenzierungen etwa) in gefährliche Fahrwasser gerät, wenn bei schwächelnder Konjunktur im PC-Markt die Umsätze wegbrechen. Dieser Umstand spiegelt sich auch in den Unternehmenszahlen wider: Während AMD bei 600 Millionen US-Dollar Umsatz im zweiten Quartal einen Verlust von 185 Millionen US-Dollar auswies, erwirtschaftete Intel bei 6,3 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Gewinn von 446 Millionen US-Dollar.
Natürlich lassen sich die schwachen Zahlen nicht nur mit schwächelnder Konjunktur und Marketing-Möglichkeiten erklären. Im Q2 2001 hatte AMD aus technischer Sicht noch Oberwasser, konnte mit einem starken Athlon Thunderbird gegen die ineffizienten Pentium 4 Willamette auf entweder unbezahlbaren Rambus- oder langsamen SDR-SDRAM-Plattformen antreten. In diesem Jahr dagegen liegt Intel dank ihres erstarkten Pentium 4 Northwood, zahlreicher Rambus- und DDR-SDRAM Plattformen in Sachen Performance wieder deutlich in Front. Hinzu kommen die Probleme von AMD, den neuen Athlon-Core Thoroughbred auf Takt zu bringen. AMD liegt momentan über 750 MHz zurück und selbst im Model-Rating sind es 350 MHz. Da hilft auch kein starkes Marketing. Insofern sind die Zahlen kaum verwunderlich. Ob der Hammer an diesem Ungleichgewicht wird rütteln können, bleibt abzuwarten und wird maßgeblich davon abhängen, wann AMD ihn releasen kann... THX @Chatt für den Hinweis :)
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