Das Distributed Net Computing Project SETI@Home der Universität von Berkeley dürfte gerade den Lesern von Planet 3DNow! ein Begriff sein. Ein enormer Datenstrom, den kein Computer auf dieser Welt bewältigen könnte, wird in kleine Stückchen zerhackt und rund um den Erdball verschickt, um die Daten von den Rechnern freiwilliger Internet-Anwender verarbeiten zu lassen.
Ein Konsortium US-amerikanischer und britischer Forschungsinstitute plant nun ein weiteres Verteiltes-Rechnen-Projekt, das gerade in der jetzigen Phase, in der überschwemmte Keller, weggespülte Brücken und Häuser oder zerhagelte Autos Europa erschüttern: Klimaforschung. Die Welt schreibt dazu:
Unterstützung erhoffen sich die Wissenschaftler jetzt von den Nutzern des weltweiten Internet. Im Projekt "climateprediction", einem Konsortium US-amerikanischer und britischer Forschungsinstitute, sollen die Computer möglichst vieler Klimainteressierter gleichzeitig verschiedene Modelle rechnen. Genutzt werden soll die so genannte Monte-Carlo-Methode. Ein Klimamodell wird dabei zufällig - wie bei den Würfen eines Roulettes im Kasino in Monte Carlo - mit unterschiedlichen Voreinstellungen ausgestattet.
Derartige Einstellungen sind etwa der Einfluss der Wolkenbedeckung auf die Temperatur. Tief stehende Wolken wirken wie ein Sonnenschirm und kühlen die Erde, während hohe Wolken wie ein Deckel die Wärme auf der Erde zurückhalten und die Temperatur erhöhen. Weil unklar ist, welcher Effekt überwiegt, werden die Computer mit unterschiedlichen Szenarien gefüttert. Der Einfluss Tausender Klimaeinflüsse wird variiert. Die unterschiedlich eingestellten Modelle sollen zunächst das Klima der letzten 50 Jahre nachrechnen. Die Modelle, die das tatsächliche Klima am besten nachbilden, sollen dann in den Großrechnern der Forschungsinstitute das Klima der Zukunft vorhersagen.
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