Viel Wirbel gibt es um TCPA, Palladium und DRM; die c't versucht in der aktuellen Ausgabe 22/2002 ein wenig Licht in die Sache zu bringen. Hier ein kleiner Auszug:
Die Industrie-Allianz TCPA (‘Trusted Computing Platform Alliance’) will den PC durch zusätzliche Hardware sicherer machen: Ein integrierter Chip wacht darüber, ob an der Hardware gepfuscht, Software ohne Lizenz genutzt oder ein Dokument ohne Erlaubnis geöffnet wird. Auf diesen Ansatz baut Microsoft: Das in die nächste Windows-Version integrierte Palladium soll zentral gesteuert Raubkopien lahm legen und die Wiedergabe illegaler Multimedia-Dateien sperren. [...] Will jemand jedoch seinen Palladium-PC mitsamt der Software verkaufen, löscht er logischerweise seine Schlüssel, damit der Nachbesitzer nicht unter seiner Identität arbeiten und seine Dateien lesen kann. Bis dahin ist das noch praktisch, doch bedeutet dies bei einem zu TCPA und Palladium konformen System ebenfalls, dass die installierte Software überhaupt nicht mehr läuft. Selbst wenn man es also von der Gesetzeslage her dürfte, kann man TCPA-kompatible Software nicht mehr weitergeben. Dies ginge nur über eine Seriennummernfreigabe, und davon ist im Standard bisher noch nichts zu finden. Unter dem Deckmäntelchen der besseren Sicherheit würden Microsoft und Co endlich erreichen, was ihre Lizenzvereinbarungen nicht geschafft haben: unübertragbare Software. [...] Am 9. September kündigte Intel auf dem Intel Developer Forum (IDF) das LaGrande-Projekt offiziell für alle Produkte an. Bei LaGrande handelt es sich um nichts anderes als TCPA-konforme Prozessoren und Chipsätze. Damit hat der Fritz-Chip den Weg in die kommende PC-Generation geschafft. Die Buchstaben ‘TCPA’ erwähnte Paul Otellini, der President und Chief Operating Officer von Intel, in seiner Keynote jedoch kein einziges Mal. Als Beispiel für ein Zielsystem nannte er vielmehr ausschließlich Palladium.
Auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Artikel, der komplett online verfügbar ist.
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