AMD hat heute den neuen Athlon XP 3000+ offiziell vorgestellt. Dieses Mal handelt es sich wie bereits im Vorfeld berichtet nicht um eine simple Ausbaustufe eines existierenden Prozessors, sondern um einen neuen Kern. Der auf den Codenamen "Barton" hörende Core wurde um 256 KB Level 2 Cache gegenüber dem bisherigen Athlon XP "Thoroughbred" erweitert. Der Barton darf demnach auf insgesamt 640 KB Cachespeicher zurückgreifen. Hier ein Auszug dazu aus der offiziellen Pressemitteilung:
“AMD leads the desktop PC processor industry by delivering unsurpassed application performance for business and home consumers,” said Rob Herb, AMD executive vice president and chief sales and marketing officer. “We are absolutely committed to listening to our customers and responding with the best products to meet their computing performance needs.”
The AMD Athlon XP processor 3000+ features 640KB of total on-chip cache memory – an increase of nearly 70 percent over previous AMD Athlon XP processors and the highest amount of on-chip cache memory of any desktop PC processor. Increased cache memory allows more information to be stored closer to the processor, leading to greater performance on software applications such as digital content creation, 3-D gaming, media encoding and office productivity.
“Consumers should be aware that PC performance is more than just processor frequency alone,” said Kevin Krewell, senior analyst of The Microprocessor Report. “Today’s PC processors can deliver higher performance through architectural enhancements such as increased cache memory and faster bus speeds. The overall performance of a system is what’s important, and that’s what buyers should focus on when making a purchasing decision.”
Industry support for the AMD Athlon XP processor 3000+ “Packard Bell, the consumer brand of NEC Computers International and one of Europe’s home PC leaders, is happy to broaden its product line-up with the AMD Athlon XP processor 3000+ in order to offer a full range of solutions to its customers,” said Aymar de Lencquesaing, vice president, sales and marketing, consumer division, NEC Computers International.
“ATI is committed to pushing the leading edge of graphics technology and creating the ultimate visual experience,” said Rick Bergman, senior vice president, marketing and general manager, Desktop, ATI Technologies Inc. “With the introduction of the AMD Athlon XP processor 3000+, with more on-chip cache, AMD is demonstrating its dedication to the same goal. The RADEON 9700 PRO, the world’s first and most advanced cinematic VPU, in combination with the AMD Athlon XP processor 3000+, unleashes an unbelievably realistic and immersive gaming experience.”
“The high-performance AMD Athlon XP processor 3000+ combined with our consumer-friendly software will help home users produce professional-level photos and videos that amaze their friends and family,” said Mike Mickes, director of product management, Ulead Systems, North America. “With software such as our Ulead PhotoImpact and upcoming VideoStudio 7, consumers can have an enjoyable editing experience made faster and more productive by improved processor performance.”
Bei Abnahme von 1000 Stück kostet der Athlon XP 3000+ 588 Dollar.
Entgegen anderslautenden Meldungen auf Grundlage von Händlerinformationen im Vorfeld der Präsentation ist der Athlon XP 3000+ jedoch nicht mit real 2250 MHz getaktet, sondern lediglich mit 2167 MHz. Er arbeitet daher mit der gleichen Kernfrequenz, wie ein Athlon XP Thoroughbred mit Model-Rating 2700+. Aufgrund des verdoppelten Level 2 Cache gesteht AMD ihm jedoch weitere 300+ Model-Punkte zu.
In der Zwischenzeit sind natürlich auch bereits etliche Reviews zum Athlon XP 3000+ erschienen.
Das Ergebnis ist durchwachsen, je nach verwendetem Benchmark. Generell kann sich der 3000+ in Spielebenchmarks wie etwa UT2003 sehr gut gegen den Pentium 4 mit 3.06 GHz behaupten, ihn teilweise auch überflügeln. Besonders die OpenGL-Benchmarks der SpecViewperf Suite schmecken dem neuen Barton sehr gut. In Videoschnitt- oder Office-Tests dagegen hat - wiederum je nach verwendetem Test - der Pentium 4 die Nase vorne. Unschön: in einigen Tests, die nicht von der Cachegröße abhängig sind, trifft man auf das Phänomen, daß der Athlon 2800+ (T-Bred, 2250 MHz) schneller arbeitet, als der Athlon 3000+ (Barton, 2167 MHz). Aber das kennen wir noch von der Vorstellung des Palomino 1500+ (1333 MHz) gegenüber dem Thunderbird 1400. Ein Auszug aus dem TecChannel Testfazit, das exemplarisch für die meisten Reviews des 3000+ steht:
Der Athlon XP 3000+ kann bei vergleichbarer Konfiguration insgesamt nicht mit dem Pentium 4 3,06 GHz mithalten, auch wenn er Tests für sich entscheidet oder dicht dran ist. Bei einigen Benchmarks ist er sogar langsamer als der Athlon XP 2800+.Die Vorteile des größeren L2-Caches beim Barton werden in diesen Fällen einerseits von der niedrigeren Taktfrequenz egalisiert. Andererseits kann ein größerer Cache nur dann wirken, wenn entsprechend viele Befehle und Daten aus dem Hauptspeicher angefordert werden.
Der Pentium 4 mit 2 GHz Taktfrequenz konnte beim Wechsel vom Willamette- zum Northwood-Core auch nur sehr kleine bis mittlere Vorteile erarbeiten. Auch hier wurde der L2-Cache von 256 auf 512 KByte verdoppelt. Allerdings reduzierte Intel die Taktfrequenz nicht, weshalb der Northwood die bessere Wahl beim Pentium 4 war. Beim Barton lässt sich das im Vergleich zum Thoroughbred nicht immer sagen, hier kommt es auf das spezielle Einsatzgebiet an.
Unter dem Strich wäre es besser gewesen aus Sicht von AMD, die Taktfrequenz im Zuge der L2-Cache Vergrößerung nicht zurückzunehmen. Gleiche Taktfrequenz plus 256 KB Cache ergibt plus 200 Punkte im Model-Rating. So jedoch (minus 66 MHz Taktfrequenz, plus 300 Model-Punkte) zieht der Athlon XP 3000+ gegen den Pentium 4 3.06 trotz nForce2 Plattform in der Summe der Benchmarks den Kürzeren...
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