Intel hat heute weltweit seinen neuen Canterwood Chipsatz i875 mit Dual-Channel DDR400 Support vorgestellt (wir berichteten). Ihm zur Seite stehen sollte der neue Intel Pentium 4 3.0C mit FSB800, doch wie ZDNet in einer aktuellen Meldung berichtet, hat Intel den FSB800-Pentium-4 in letzter Sekunde wieder zurückgezogen. Man habe Anomalien festgestellt, heißt es von Seite Intels, ohne den Fehler explizit zu beschreiben. Der Launch des neuen Pentium 4 mit 3,0 GHz ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Man hoffe jedoch auf einen baldigen Stapellauf.
Das Debüt des Canterwood-Chipsatz steht damit unter einem denkbar ungünstigen Stern. Um die volle Leistungsfähigkeit seines Dual-Channel DDR400 Speicher-Interface ausnutzen zu können benötigt ein Canterwood-Mainboard einen FSB800 Pentium 4. Die bisher ausgelieferten P4 Modelle sind nur für FSB533 respektive FSB400 tauglich. Somit bleiben dem Canterwood vorerst nur seine zusätzlichen Features in der Southbridge, wie Serial-ATA als Kaufargument gegenüber den älteren P4-Plattformen.
Für Intel ist es nicht der erste Fall, in dem ein Produkt in letzter Sekunde wieder zurückgezogen werden mußte. Im Jahr 2000 war der Pentium 3 mit 1,13 GHz bereits vorgestellt, als Rechenfehler bei bestimmten Programmsequenzen die Chipschmiede aus Santa Clara zu einem Rückzug zwangen. Erst ein Wochen später nachgeschobenes neues Stepping ermöglichte die 1,13 GHz stabil. Intel war damals durch AMDs gewonnenes Gigahertz-Rennen unter Zugzwang geraten und hatte die 1,13 GHz Variante überhastet vorgestellt.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...