Vergangene Woche hat Intel mit einer großen Produktvorstellung ein neues Zeitalter im Home- und Business-Computing eingeläutet (wir berichteten). Die Einführung der i9x5-Chipsätze Grantsdale und Alderwood ist nur zu vergleichen mit der Einführung der PCI-Plattform vor mehr als 10 Jahren. Mit PCI-Express statt AGP und PCI, DDR2- statt DDR-Speicher und Sockel 775 LGA statt 478 PGA brachen die Amerikaner gleich mit drei etablierten Standards in einem Aufwasch.
Doch leider scheinen die beiden Chipsätze noch nicht so ausgereift zu sein, wie sein Erbauer sich das vorgestellt hatte, denn mittlerweile hat Intel die Auslieferung der Chipsätze gestoppt und sämtliche Mainboards wieder zurück ins Werk gerufen. Man geht von einer Stückzahl von ca. 10.000 aus. Sicherlich noch ein überschaubarer Rahmen, für die Mainboard-Hersteller jedoch dürfte der Schaden durch die Verzögerung und den Rückruf selbst in die Hundertausende gehen.
Als Ursache ist ein Fehler in der neuen ICH6-Southbridge in Umlauf. Intel selbst äußert sich zum exakten Fehlerbild leider noch nicht. Dieser Fehler soll unter gewissen Umständen dazu führen, dass das System nicht fehlerfrei booten kann. Das Problem soll jedoch relativ schnell in den Griff zu bekommen sein und die Tatsache, dass der Fehler bald entdeckt wurde, Kunden dadurch kein Schaden entstanden sein dürfte und Intel den Bug durch einen Rückruf entschärft hat, ehe ihn die Presse finden und sich darauf stürzen konnte, sollte den Faupax schnell vergessen machen. Der erste Fall einer solchen verunglückten Produkteinführung ist das bei Intel allerdings nicht. Auch beim Memory Translation Hub (MTH) des i820 Camino Chipsatz führte ein Bug zum Rückruf, ein Fehler in der PCI-Implementierung des i850 zu verzögerter Markteinführung. THX Warlock & Slider für den Hinweis
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