Gleich vier verschiedene neue Varianten des MyDoom-Virus (wir berichteten) sind seit dem letzten Wochenende verstärkt im Umlauf und versuchen per E-Mail auf Windows-Systemen Schaden anzurichten. MyDoom.S, .T, .U und .V verbreiten sich - wie schon viele ihrer Vorläufer - als Mail-Anhang, und wollen auf dem Ziel-PC Hintertüren öffnen und weitere Programmteile aus dem Netz nachladen, die auch mit der Virenbezeichnung "W32/Surila" benannt worden sind. Sicherheitsunternehmen schätzen die momentane Verbreitungsgeschwindigkeit aber noch eher als gering ein.
Trotzdem weist dieser neue Wurm eine Besonderheit auf: Wie die Virus-Spezialisten von Sophos mitteilen, enthalten die Versionen .U und .V versteckte Bewerbungsversuche der Viren-Autoren, mit denen sie sich für Jobs bei den Herstellern von Antivirus-Software interessiert zeigen. So taucht in der schädlichen Datei dieser Satz auf:
"We're searching 4 work in AV industry."
Die Fähigkeiten als Virenautor haben nicht unbedingt eine Gemeinsamkeit mit der guten Mithilfe bei der Entwicklung von Software gegen Viren und andere schädlichen Programme. Graham Cluley von Sophos kommentiert diese dreiste Form der Bewerbung wie folgt:
"Die würde niemand in der Antiviren-Industrie auch nur mit der Kneifzange anfassen. Ganz einfach: Wenn du einen Virus schreibst, werden wir Dich nie einstellen."
Es gab aber bereits gegenteilige Fälle. Dies zeigt das Beispiel des 18-jährigen Sasser-Autors, der auf der Suche nach einer Lehrstelle im PC-Bereich gleich mehrere Angebote bekam, unter anderem auch von Herstellern von Sicherheitssoftware. Mittlerweile soll er angeblich auch einen Ausbildungsvertrag erhalten haben. Bei welchem Betrieb genau, ist aber nicht bekannt.
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