Es scheint sich langsam aber sicher abzuzeichnen, dass NVIDIA das Rennen machen wird bei der Aufteilung des PCI-Express Kuchens auf der AMD-Schiene. War zur Markteinführung des AMD Athlon Prozessors für den Sockel A Anfang 2000 VIA quasi Monopolist in diesem Segment, mussten die Taiwanesen bereits Ende 2002 die erste Schlappe hinnehmen, als NVIDIA mit dem nForce2 ordentlich Käufer ins Konkurrenzlager ziehen konnte. Bei der Einführung des Athlon 64 (Sockel 754) dagegen war VIA schnell genug zur Stelle, um verloren geglaubtes Terrain wieder zurückzueroben. Der nForce3 150 von NVIDIA war nicht das Gelbe vom Ei.
Ein guter Indikator für den Markterfolg eines Chipsatzes sind immer die großen Mainboard-Hersteller MSI oder ASUS. Nun war MSI bereits Launch-Partner von NVIDIA bei der Präsentation des NVIDIA nForce4 Chipsatzes (wir berichteten), während ASUS für NVIDIA Executive spielen durfte beim ersten verfügbaren SLI-Mainboard. Momentan haben zwar beide Hersteller auch entsprechende Athlon 64 Mainboards mit VIA K8T800 Pro Chipsatz (AGP) im Sortiment, aber das muss ja nicht so bleiben.
Wie Planet 3DNow! heute erfahren hat, plant Mainboard-Hersteller ASUS seine nähere PCI-Express Zukunft ohne VIA. Ungeachtet der Tatsache, dass das kurz vor dem Launch stehende K8T890 Mainboard A8V-E Deluxe bereits bei diversen Shops gelistet ist, soll es nicht mehr zur Marktreife entwickelt werden, so unsere Informationen. Diese Entscheidung sei mit Hinblick auf die zu erwartende Leistungsfähigkeit des nForce4 Chipsatzes getroffen worden. Offenbar ist VIA nicht in der Lage, ein vergleichbares Produkt entgegen zu stellen. Das A8N-E Premium mit NVIDIA nForce4 Chipsatz dagegen soll planmäßig Ende Dezember erscheinen.
Sollte dies tatsächlich eintreffen, wäre das ein schwerer Schlag für VIA. Gerade ASUS hat den Taiwanesen von Beginn der Athlon-Ära an die Stange gehalten, beginnend beim K7V, über die A7V/133/266/333/400/8X-Versionen hinweg, bis zu den Athlon 64 Mainboards K8V, SK8V und A8V. Zwar gab es seit dem A7N266 auch meist ein entsprechendes Pendant mit NVIDIA-Chipsatz, doch hatte der Kunde stets die Wahl ob VIA oder NVIDIA. Wie es scheint wird dies beim Wechsel zur PCI-Express Plattform nicht mehr - zumindest nicht in nächster Zeit - der Fall sein.
Stattdessen scheint sich bei ASUS ein schleichender Wechsel für das zweite Standbein von VIA zu SiS anzubahnen. Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, hat ASUS in den letzten Wochen völlig untypisch zwei Integratoren-Boards mit SiS-Chipsatz vorgestellt. Wir sind gespannt, ob wir hier bald über Mainboards wie A8S Deluxe oder dergleichen berichten dürfen...
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