Die Feinstaub-Diskussion ist zur Zeit in aller Munde. Bereits zum 36. Mal in diesem Jahr wurde zum Beispiel in München der Grenzwert von 50 Mikrogramm Staub pro Kubikmeter Luft überschritten. Obwohl laut ADAC maximal 20 Prozent des innerstädtischen Feinstaubes auf den Autoverkehr zurückzuführen ist - und hier ist bereits alles mitgerechnet, also auch der Staub, der etwa durch den Abrieb der Reifen entsteht - hat die Presse den Sündenbock für die Misere bereits gefunden: die Dieselfahrzeuge. Nun sollen - nachdem die Regierung den kleinen Filter Jahrzehnte lang ignoriert hat - alle Dieselfahrzeuge in einer Eilaktion mit einem Partikelfilter aus- und sogar nachgerüstet werden müssen.
Doch der PKW-Verkehr ist nur ein Hebel, den die Regierung ansetzen will. Wie das Bayerische Umweltministerium heute mitgeteilt hat, sollen Partikelfilter auch für Computer zur Pflicht werden. Der hochgradig elektrostatisch geladene Feinstaub, der über Netzteile und Lüfter aus den PC-Gehäusen entweicht, habe eine vergleichbare Wirkung auf die Atemwege von Lebewesen, wie etwa 10^7 Dieselfahrzeuge. Ein Partikelfilter soll verhindern, dass diese geladenen Stäube das Gehäuse verlassen können, wobei hier zwei verschiedene Systeme angeboten werden sollen: einmal das offene System, wo der gefilterte Feinstaub manuell entsorgt werden muss und einmal das geschlossene System, wo der Staub periodisch abgebrannt werden soll und somit ähnlich wie bei den PKW-Rußfiltern wartungsfrei arbeitet. Das Funktionsprinzip des offenen Systems ist hier grafisch erläutert.
Aufgrund der Dringlichkeit der Lage sollen PC-Partikelfilter noch in diesem Jahr zur Pflicht werden. PCs, die nicht mit einem entsprechenden Filter ausgestattet sind, sollen mit einer Öko-Steuer belegt werden, Neu-PCs dürfen nicht mehr ohne Filter verkauft werden. Der Bayerische Umweltminister Schild verspricht den Bürgern Steuerentlastungen bei der Umrüstung alter PCs auf einen Filter. In welcher Höhe ist noch nicht bekannt. Wir halten Euch auf dem Laufenden...
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