Die DDR-Speichertechnologie auf Systemebene ist ein AMD-Baby, das kann man wohl so behaupten. Während Intel damals mit dem Pentium III und Pentium 4 trotz guter DDR-Technologie-Studien, etwa von Micron ("Mamba"), auf Rambus' RDRAM Speicher setzte, machte sich AMD für die Double Data Rate (DDR) Technik stark, eine Evolution der bis dato verwendeten SDRAM Technologie. Der AMD 760 Chipsatz war dann auch das erste Produkt auf dem Markt. Wie wir heute wissen ist Intel mit RDRAM gescheitert. Dies lag nicht unbedingt daran, dass die Technik schlechter gewesen wäre. Aber definitiv waren die Kosten für die Anwender höher und die teils merkwürdigen firmenpolitischen Spielchen von Rambus mögen auch dazu beigetragen haben, dass Intel der Technik den Rücken gekehrt hat und auf den AMD-Zug mit DDR-RAM aufgesprungen ist.
Seit einigen Monaten nun gibt es für die Intel-Prozessoren Mainboards mit DDR2 Speicher. Wie wir allerdings ebenfalls berichten mussten, ist DDR2 derzeit in Sachen Performance noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Zwar sind höhere Taktfrequenzen bei niedrigerer Leistungsaufnahme möglich verglichen mit DDR-I, allerdings werden die höheren Frequenzen mit deutlich längeren Latenzzeiten erkauft. So kommt es, dass DDR-2 533 derzeit unter dem Strich eine schlechtere Systemperformance liefert, als DDR-1 400 Speicher. Zwar stehen mit DDR-2 667 und DDR-2 800 weitere Ausbaustufen in Warteposition, aber eine Technologie, die bei Einführung Performance-Einbußen zur Folge hat, darf doch zumindest kritisch beäugt werden; zumal mit DDR3 oder XDR bereits potenzielle Nachfolger warten. Ferner scheint sich die Nachfrage nach DDR2-Speicher derzeit in Grenzen zu halten.
AMD ist bisher noch nicht auf den DDR2-Zug aufgesprungen. Da bei AMDs Athlon 64 und Opteron-Prozessoren der Speicher-Controller in der CPU sitzt und nicht mehr auf dem Mainboard wie bei Intel, will der Technologie-Wechsel hier genau überlegt sein. Bereits von Beginn an hat AMD beteuert, erst auf DDR2 wechseln zu wollen, wenn der Markt reif dafür sei und wenn es deutliche Performance-Vorteile bringt. Einem "Industry Insider Report" von CoolTechZone zur Folge wird das jedoch vielleicht nie der Fall sein. In diesem Bericht kommt ein angeblicher Insider zu Wort, der von Plänen zu berichten weiß, dass AMD die DDR2-Technologie komplett überspringen und gleich auf DDR3 setzen wird. Der DDR3 Speicherstandard verdoppelt die Datenrate gegenüber DDR2 bei gleicher Taktfrequenz noch einmal. Gegenüber dem DDR-Standard liegt die Datenrate viermal so hoch. Samsung rechnet mit der Verfügbarkeit der ersten DDR3 Serienchips bereits Anfang 2006. Was die Latenzen betrifft, so werden wohl aber auch hier die Werte von DDR1 nicht mehr erreicht werden.
Was dran ist an diesem Gerücht, muss abgewartet werden. Aus technischer Sicht wäre es sicherlich begrüßenswert, denn noch besteht keine Eile, DDR-1 unbedingt ablösen zu müssen. Dank Dual-Channel Speicher-Interfaces herrscht noch kein Mangel an Bandbreite und dank des integrierten Memory-Controllers steht bei den aktuellen AMD-Prozessoren auch kein Frontside-Bus oder ein anderer Flaschenhals im Weg. Theoretisch hätte AMD alle Zeit der Welt, DDR3 abzuwarten. Wir werden sehen, was sich in den nächsten Monaten ergeben wird...
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
