Wenn man die Entwicklung der Festplattenkapazität in der Vergangenheit betrachtet, so erkennt man schnell, dass diese eine enorm schnelle Entwicklung hinter sich hat. So lag die Festplattenkapazität eines 40 MHz 386 Rechners bei ca. 100 MB, der Arbeitsspeicher hatte eine Größe von etwa 1 MB pro Modul, der Prozessor hatte 275.000 Transistoren. Zum Vergleich die Daten heutiger Desktop Spitzenprodukte: 400 GB Festplatte (~ Faktor 4000), 1 GB Arbeitsspeicher pro Modul (~ Faktor 1000), 230 Mio. Transistoren im Prozessor (~ Faktor 800).
Die Speicherdichte in Festplatten hat also offensichtlich am rasantesten zugenommen, was auch bei dieser Technologie zur Folge hat, dass die Produkte langsam an die Grenzen der Physik stoßen. Denn mit zunehmender Speicherdichte werden natürlich die einzelnen Metallteilchen, welche die Datenbits speichern immer kleiner und liegen heute auch schon weit unter dem Bereich von einem µm. Durch die Verkleinerung der magnetischen Partikel sei eine Tendenz vorhanden, dass die Wärme dazu führe, dass die magnetische Polung der Partikel fluktuiert und damit ihren Informationsgehalt verliert, erklärte Professor Günter Schatz der Universität Konstanz in einem Bericht des Deutschlandfunks.
Den Konstanzer Physikern gelang es nun die "Steifung" dieser Partikel zu erhöhen, indem sie die magnetische Polung nun - anstatt wie bisher waagrecht - senkrecht zu den einzelnen Magnetscheiben verlaufen lassen. Um den dadurch entstehenden Nachteil einer energieintensiven Beschreibung des Datenträges zu vermeiden, wählen die Konstanzer Physiker letztendlich aber einen Mittelweg, bei dem die Partikel schräg positioniert werden.
Ergebnis dieser Anordnung ist eine um den Faktor 10 erhöhte maximale Speicherdichte. Dieser Vorteil lässt sich natürlich für noch höhere Kapazitäten nutzen, auf der anderen Seite sieht Professor Schatz die Möglichkeit deutlich kleinere Festplatten zu entwickeln, welche selbst in einer Armbanduhr Platz finden würden.
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