Das Folding@Home Team unserer Distributed Computing Armada macht derzeit gehörig von sich reden. Erst vor ein paar Wochen haben die tapferen Teilnehmer die Marke von 2 Millionen Punkten geknackt. Inzwischen darf sich das Team über 3 Millionen Punkte freuen. Offenbar hat das rasche Aufkommen des Teams einer uns wohlbekannten Webseite unsere Streiter derart motiviert, dass in den letzten Wochen zahlreiche zusätzliche PCs rekrutiert wurden, was den Datendurchsatz um den Faktor 5 gesteigert hat.
Folding@Home ist eines von vier Distributed Computing Projekten, bei dem sich Planet 3DNow! zusammen mit seinen Lesern engagiert. Beim Projekt Folding@Home der Universität Stanford wird die räumliche Faltung von Proteinen simuliert. Diese räumliche Struktur bedingt die Funktion der einzelnen Proteine. Durch das Verständnis dieser Faltungsvorgänge erhoffen sich die Wissenschaftler Hinweise darauf, wie künstliche Polymere mit ähnlichen Eigenschaften hergestellt werden können sowie Ansätze für mögliche Therapien für Krankheiten wie Alzheimer. Zahlreiche neue Erkenntnisse aus diesem Forschungsgebiet basieren inzwischen auf den Auswertungen von Folding@Home:
Normalerweise liegt das Protein Alpha-Synuclein in gefalteter Form vor. Steht die Zelle unter Stress, entfaltet sich das Protein und ein Enzym sorgt dafür, dass das Protein nicht verklumpt. Bei Parkinson-Patienten hat das Enzym eine Fehlfunktion und zerteilt Alpha-Synuclein in mehrere Fragmente. Diese Fragmente wirken wie "Samen" und führen dazu, dass sich die entfaltete Form von Alpha-Synuclein um sie herum ansammelt und somit verklumpt. Zum Anstoss dieses Prozesses reichen bereits wenige Moleküle aus. Evt. entstehen dabei auch Protein-Cluster, die groß genug sind, um Fibrillen zu erzeugen. Fibrilläre Ablagerungen sind möglicherweise der Auslöser von Parkinson und Alzheimer. Normalerweise kommen die beiden Formen des Enzyms ungefähr gleich häufig vor, wobei die Normalfunktion gegenüber der Fehlfunktion überwiegt. Aber wenn das System aus der Balance gerät, unterdrücken die Fibrillen die Normalfunktion des Enzyms. Das führt zu mehr und größeren Verklumpungen.
Wie man sieht ist die Rechenleistung und der Aufwand, den unser Team mit seinem Engagement betreibt, durchaus gerechtfertigt. Mal sehn, wie schnell wir zur nächsten Million eilen :)
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