Die beiden größten Prozessorhersteller für x86-CPUs liefern sich seit einigen Jahren nicht nur auf dem freien Markt regelmäßige Duelle, sondern auch im Marketing-Haifischbecken Formel 1. Während AMD seit 2002 bei Ferrari mit im Boot sitzt und zusammen mit Michael Schumacher bereits drei Weltmeistertitel feiern durfte, ist Intel als Partner von Toyota der rechte Durchbruch noch nicht gelungen.
Um nicht auf die Konkurrenzfähigkeit eines einzigen Teams angewiesen zu sein wollte man bei Intel Gerüchten zur Folge sein Engagement ausweiten und mit McLaren-Mercedes ein weiteres Team sponsorn. Bei McLaren hat das anstehende Tabak-Werbeverbot den langjährigen Hauptsponsor West in die Flucht geschlagen. Ein Platz, den Intel möglicherweise übernehmen könnte. Der Teamname würden dann nicht mehr lauten "West McLaren Mercedes", sondern "Intel McLaren Mercedes". Bei Ferrari dagegen ist AMD nur kleiner Technologie-Partner mit einem Sticker auf dem Heckflügel. Im Teamnamen taucht der Firmenname nicht auf.
Nun jedoch ist Intel Berichten zur Folge offenbar hochgradig verärgert über das Vorgehen der Sporthoheit FIA. Um die geplanten Regeländerungen für das Jahr 2008 in der Formel 1 vorab zu testen hat die FIA aufwändige Simulationsprogramme in Auftrag gegeben. Sie sollen prüfen, ob die Regeländerungen im Sinne der Sicherheit (Rundenzeiten sollen langsamer werden) und der Spannung (Überholen soll wieder einfacher werden) in die richtige Richtung zielen. Als Partner für die Hardware hatte sich die FIA dafür kurzerhand AMD gegriffen, die Hardware im Wert von 8 Millionen EUR zur Verfügung stellten (wir berichteten).
Diese Vorgehensweise hat Erzkonkurrent Intel offenbar so vor den Kopf gestoßen, dass man nun laut Berichten sein geplantes Engagement bei McLaren Mercedes überdenkt. Und nicht nur das! Auch die Partnerschaft mit Toyota könnte dadurch gefährdet sein. Als Hauptsponsor des Teams würde McLaren dadurch ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag durch die Lappen gehen und auch Toyota müsste auf einige Millionen verzichten. Ferner würde man seinen Technologie-Partner verlieren. Intel stellt bei Toyota sämtliche Hardware für die Datenverarbeitung an der Strecke und im Werk in Köln.
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