Als NVIDIA im vergangenen Winter 3dfx's alte Bezeichnung 'SLI' wieder belebt hatte, um damit seine neue Technologie zu vermarkten, zwei Grafikkarten digital via PCI-Express miteinander zu vernetzen und im Verbund arbeiten zu lassen, war der Aufschrei in der High-End Szene groß. Wie auch unser damaliger Artikel belegt, bringt SLI bei grafiklastigen Spielen in hohen Auflösungen und/oder hohen Detailstufen enorme Performance-Zuwächse.
ATI hatte bis dato noch nichts vergleichbares entgegen zu setzen. Seit heute jedoch ist NVIDIAs Quasi-Monopol Schnee von gestern, denn ATIs CrossFire-Technologie ist nun endlich nicht mehr nur auf dem Papier verfügbar, sondern auch in der Praxis nachvollziehbar. Sinn von Crossfire ist derselbe wie bei SLI: zwei Grafikkarten im Verbund sollen im Idealfall eine Verdoppelung der Framerate bei grafiklastigen Anwendungen erzielen. Nur im 'Wie' unterscheiden sich SLI und Crossfire deutlich voneinander. Während bei NVIDIA zwei gleichberechtigte PCI-Express Grafikkarten zusammen an einem Bild herumrechnen, besteht CrossFire aus einer Master- und einer Slave-Karte. Die Slave-Karte schickt ihre berechneten Bilddaten dabei über den digitalen DVI-Ausgang an die Master-Karte, welche die Daten zusammen mit den eigenen Bilddaten zu einem Gesamtbild zusammensetzt und auf den Monitor ausgibt. Insofern ähnelt ATIs CrossFire-Technologie mehr dem ursprünglichen SLI-Konzept von 3dfx, als NVIDIAs heutiges SLI.
Ein paar Pferdefüsse besitzt CrossFire allerdings auch. Die maximale Bildwiederholrate bei 1600 × 1200 ist auf 60 Hz beschränkt. Bei TFTs kein Problem, bei CRTs dagegen kein Augenschmaus. Ferner bietet ATI CrossFire Master-Karten derzeit nur mit den High-End Chip X850 XT und X800 XT an, während bei NVIDIA praktisch jede Grafikkarte ab der 6600 per SLI kombiniert werden kann, sofern es sich um zwei identische PCI-Express Karten handelt.
Nutzbar soll CrossFire auf allen ATI-Mainboards sein, die zwei PCI-Express x16 Slots bieten. ATI verspricht die Verfügbarkeit noch im Laufe der Woche. Über Preise ist derzeit noch nichts bekannt.
Ein paar Reviews sind ebenfalls schon im Web unterwegs:
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