Eigentlich sollte ATIs RD600 (nähere Informationen bei HKEPC.com) der "Über"-Chipsatz für Intels LGA775 Plattform werden und dabei Intel-eigene Chipsätze im Bereich der Enthusiasten und Übertakter durch einige interessante Features ausstechen, wie z.B. die Entkopplung von FSB- und Speichertakt. Oder auch der Support für drei vollwertige x16 PCI-Express Slots, wo man z.B. neben zwei Grafikkarten im Crossfire-Betrieb auch noch eine weitere Grafikkarte exklusiv für Physikberechnungen (wir berichteten) einsetzen kann.
Bisher hatten offenbar viele Hersteller mit dem RD600 geplant. Aber wie es scheint, überdenken laut Informationen des IT-Newsdienstes DigiTimes inzwischen die Mainboard-Hersteller aufgrund der ATI-Übernahme durch AMD (wir berichteten) ihre Strategien in Bezug auf den Einsatz von ATI-Chipsätzen.
Wie DigiTimes berichtet, befürchtet man offenbar zukünftig eine Verknappung von ATI-Chipsätzen für Intels LGA775 Plattform, oder sogar eine vollständige Einstellung der Chipsatzentwicklung. Daher werden einige Hersteller ihre Resourcen mehr auf Produkte mit ATIs AMD-Chipsätzen verlagern. Als Beispiel befindet sich Elitegroup offenbar in einer Phase der Neubewertung und könnte unter Umständen von einer Entwicklung und Produktion RD600 bzw. RS600 (mit integrierter Grafik) basierter Mainboards Abstand nehmen.
Auf der anderen Seite erwarten die Mainboard-Hersteller durch den AMD/ATI-Deal zukünftig eine Plattformierung, wie man sie von Intel kennt, um sich im OEM-Bereich besser gegenüber der Konkurrenz positionieren zu können. Dabei werden z.B. Prozessor und Chipsätze aus einer Hand angeboten, dies kann OEM-Anbietern u.a. preisliche Vorteile bringen und einen besseren Support ermöglichen.
In Erwartung einer solchen Plattformierung scheint z.B. auch Gigabyte, die seit längerem keine Produkte mit ATI-Chipsätzen mehr anbieten, wieder Interesse zu zeigen, z.B. an ATIs RS690 IGP Chipsatz mit integrierter Grafik für aktuelle AMD-Plattformen.
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