Sun und Intel haben am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Präsentation ein paar pikante Zahlen veröffentlicht. Nicht nur, dass SPEC-Werte des eigenen Nehalem-Prozessors gezeigt wurden, der erst Ende des Jahres als Nachfolger der Penryn-Familie auf den Markt kommen soll, es wurden auch Benchmarks des für Ende 2008 anstehenden 45 nm K10 Prozessors mit Codenamen Shanghai gezeigt. Woher die Zahlen stammen, ob Intel sie geschätzt hat oder Sun als langjähriger AMD-Partner bereits frühe Samples besitzt, ist nicht bekannt.
Die veröffentlichten Zahlen, die natürlich mit höchster Vorsicht zu behandeln sind, beinhalten gute und schlechte Nachrichten für AMD, sollten sie sich als authentisch erweisen. So soll das verwendete Shanghai-System, ein Server mit zwei CPU-Sockeln und 8 Kernen, taktfrequenzbereinigt 29 Prozent (CPUfp_rate_base2006) bzw. 11 Prozent (CPUint_rate_base2006) mehr Leistung bringen, als ein aktueller Opteron auf Barcelona-Basis. AMD hatte ja angekündigt, dass der Shanghai nicht nur einen Die-Shrink von 65 nm auf 45 nm darstellen wird, sondern auch über 6 MB statt 2 MB L3-Cache verfügen und "IPC-Enhancements" enthalten wird. Obendrein ist das aufgeführte System mit 2,8 GHz statt mit 2,3 GHz getaktet, sodass die effektiven Performance-Werte aufgrund der höheren Taktfrequenzen prozentual deutlich stärker steigen werden.
So weit, so gut für AMD. Allerdings zeigte das Diagramm wie erwähnt auch die Werte eines Nehalem-Systems (CPU-Codename Gainestown), leider ohne weitere Daten wie Taktfrequenz oder RAM-Art. Auch dieses System verfügte über 2 Prozessoren und damit 8 Kerne; da der Gainestone aber wie sein nicht leiblicher Großvater Pentium 4 wieder über SMT alias HyperThreading verfügen wird, stehen den Tests satte 16 virtuelle Kerne zur Verfügung. Während AMDs Shanghai die alten Xeons selbst mit höherer Taktfrequenz im Griff hat, sind die Nehalem-Werte aus einer anderen Welt. Dabei darf natürlich nicht übersehen werden, dass die SPEC-Benchmarks sehr wohlwollend auf mehr Kerne (gleich ob echte oder virtuelle) reagieren. Ob der Nehalem in Alltagsanwendungen ebenfalls so deutlich in Front sein wird, sehen wir Ende des Jahres - sofern AMD und Intel ihre Zeitpläne einhalten können.
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