In Fernost ist der neue AMD 780G Chipsatz bereits seit einigen Wochen auf dem Markt, in Europa dagegen hat AMD die Interessenten bis zum heutigen CeBIT-Start auf die Folter gespannt.
Der neue AMD 780G Chipsatz (Entwicklungsname RS780) ist ein Chipsatz für den Sockel AM2+ mit integrierter Grafikeinheit, einer ATI Radeon HD 3200 (RV610). Das Besondere: die Grafikeinheit muss nicht notwendigerweise mit UMA-Speicher auskommen. Der Mainboard-Hersteller kann der GPU auch einen eigenen kleinen Local Framebuffer in Höhe von 16 MB oder 32 MB zur Verfügung stellen. AMD nennt dieses Feature Sideport. Vorteil: die GPU nimmt der CPU keine Speicherbandbreite weg. Allerdings verzichten leider die meisten Hersteller auf den Sideport; aus Kostengründen.
Weitere Features: der 780G ist in 55 nm Strukturen gefertigt und besitzt damit gute Grundvoraussetzungen für einen stromsparenden Betrieb. Als Southbridge kommt die neue SB700 zum Einsatz. Für die Verbindung zwischen Norden und Süden greift AMD auf A-Link Express II zurück. 22 PCI-Express Leitungen, verteilt auf eine x16 Lane und 6 x1 Lanes stehen den Erweiterungskarten bzw. dem Netzwerkchip zur Verfügung (die Southbridge besitzt keine integrierte MAC). Ferner wird natürlich das neue HyperTransport 3.0 des AMD Phenom unterstützt. Die SB700 stellt sechs SATA2-Schnittstellen zur Verfügung (inkl. eSATA-Support), bis zu 12 USB-Anschlüsse können nach außen geführt werden.
Da der 780G auch als HTPC-Lösung gedacht ist, hat AMD eine verbesserte UVD Video-Beschleunigungseinheit verbaut, die nun neben MPEG2 und H.264 auch VC1 komplett hardwarebeschleunigt wiedergeben können soll. Als digitale Schnittstellen stehen DVI, HDMI und DisplayPort zur Verfügung, wobei die letzte Entscheidung natürlich der Mainboard-Hersteller trifft, welche Schnittstellen verbaut werden.
Auf PCGH gibt's auch bereits einen kurzen Praxistest des AMD 780G zu lesen, in dem sich der Chipsatz gegen den Vorgänger AMD 690G und den direkten Widersacher NVIDIA 8200 behaupten muss. Dabei zeigt sich der 780G gegenüber seinem Vorgänger 690G in Sachen Stromverbrauch und Grafikleistung klar überlegen, allerdings macht der NVIDIA 8200 im aktuellen Stadium alles noch ein klein wenig besser: die CPU-Auslastung beim Abspielen von HD-Material ist niedriger, der Stromverbrauch liegt tendeziell unter dem 780G. Man wird sehen, ob dies auch bei finalen Produkten der Fall sein wird.
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