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Dienstag, 20. Mai 2008

17:24 - Autor: Nero24

Mehr als 16 Kerne nicht geplant?

In einem interessanten Interview mit Jochen Polster, Geschäftsführer bei AMD Deutschland und Hannes Schwaderer, in selbiger Funktion bei Intel tätig, sprachen die beiden über die kommenden Prozessorentwicklungen.

So soll der derzeitige Trend zu mehr Kernen statt höherer Taktfrequenz auch in den nächsten Jahren noch anhalten. So ist dies momentan laut Jochen Polster im Hinblick auf die Energie-Effizienz der sinnvollere Weg, da eine Erhöhung der Taktfrequenz ungleich mehr Strom verbrauchen würde. Stattdessen sieht der Weg momentan so aus, dass Taktfrequenz gezielt reduziert würde, um mit dem gewonnenen Spielraum zusätzliche Kerne implementieren zu können:
    "Wenn ich einen Prozessor nehme, der 100 Prozent Leistung und 100 Prozent Stromverbrauch hat, und dann die Taktrate um 20 Prozent nach oben drehe, steigt der Stromverbrauch quadratisch, und zwar um 73 Prozent. Wenn ich das jetzt aber umgekehrt mache, ich reduziere die Taktrate, dann brauche ich nur noch die Hälfte des Stroms, aber gewinne 73 Prozent an Leistung wenn ich den freien Platz dazu nutze, einen zweiten Kern einzusetzen."
Sein Kollege bei Intel, Hannes Schwaderer, sieht dies ähnlich, betont aber, dass mit der aktuellen Software der Skalierfähigkeit Grenzen gesetzt sind. Für mehr als 16 Kerne sieht Schwaderer derzeit keine Chance, wobei zu ergänzen ist, dass er sich dabei auf Desktop-Systeme bezieht. In speziellen Server-Einsatzbereichen sind ja schon jetzt deutlich mehr als 16 Kerne - wenn auch nicht unbedingt auf einem CPU-Gehäuse - im Einsatz. Allerdings sind dort auch Betriebssysteme im Einsatz, die in der Multi-CPU-Landschaft groß geworden sind und Spezialanwendungen, die von Grund auf Parallelisierung ausgelegt wurden.

Die Einschätzung ist dabei sogar noch deutlich positiver, als es Microsoft-Strategie Ty Carlson vor ziemlich genau einem Jahr im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der „Future in Review“-Konferenz formuliert hatte. Damals sprach er Windows Vista eine vernünftige Skalierfähigkeit bei mehr als 4 Kernen ab. Um dieses Problem zu beheben, genügen keine kleinen Anpassungen am Thread-Scheduler. Hier sind völlig neue Ansätze sowohl beim Betriebssystem selbst, als auch bei den Anwendungen gefragt.

Das Gigahertz-Rennen ist zu Ende, die "alten" CPU-Designs sowohl bei Intel als auch bei AMD wurden inzwischen bereits mehrfach erweitert und aufgebohrt - der Phenom geht in der Kernarchitektur bis auf den 1999 eingeführten K7 zurück; der Core 2 basiert auf dem Design des Pentium III, der wiederum seine genetischen Vermächtnisse des 1995 eingeführten Pentium Pro nicht verleugnen kann und will - und damit wird die Luft für weitere Verbesserungen auf diesem Gebiet immer dünner. Da kam den Chipentwicklern die Multi-Core Strategie gerade recht, wo sich die Leistung durch Verwendung mehrerer Kerne in großen Schritten steigern lässt, sofern man Software zur Verfügung hat, die damit umgehen kann.

Man wird sehen, ob die Software-Entwicklung auf dem Desktop-Markt diesen Schritt nachhaltig unterstützen wird. Vor knapp 6 Jahren im Herbst 2002 hat Intel die HyperThreading-Technologie eingeführt. Zum ersten Mal mussten sich die Entwickler mit dem Thema Simultaneous Multithreading für eine breite Anwenderschaft auseinandersetzen. Seitdem hat sich einiges getan und doch ist die Bandbreite an SMT-/SMP-Anwendungen noch immer erschreckend gering. Die meisten Anwender profitieren von ihren Dual- und Quad-Core Systemen derzeit nur insofern, als dass sie mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen lassen können ohne dass eine die andere ausbremst. Echte Multithreading-Anwendungen in breiter Kundenhand dagegen kann man noch immer an zwei Händen abzählen (WinRAR, ein paar Photoshop-Filter, DivX-Codec, HD-Video, ...).

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