Neuer Clustercomputer für die Suche nach Gravitationswellen
Am Albert-Einstein-Institut in Hannover wurde gestern der viertschnellste Computer Deutschlands in Betrieb genommen. Insgesamt 5.684 Prozessorkerne bringen Atlas, so der Name des Systems, auf eine Geschwindigkeit von ca. 30 TFLOPS. In der aktuellen Top500-Weltrangliste der schnellsten Computer würde dies immerhin für Platz 38 reichen.
Anders als bei den beiden älteren Clustern Merlin und Morgane, in denen noch CPUs vom Typ AMD Athlon MP und AMD Opteron (Dual Core) arbeiten, kommen dieses Mal Intel-Xeon-Prozessoren mit jeweils 4 Kernen und einem Takt von 2,4 GHz zum Einsatz.
Die gewaltigen Datenmengen, für die das System ausgelegt ist, kommen von den Gravitationswellendetektoren LIGO, GEO600 und Virgo. Zusammen mit den Teilnehmern des Einstein@Home-Projekts sucht Atlas fortan nach den von Albert Einstein vorausgesagten Gravitationswellen. Auch Planet 3DNow! ist mit einem Team bei Einstein@Home vertreten. Das Projekt wurde von unserer Distributed-Computing-Fraktion für den Mai zum Projekt des Monats gewählt.
Folding@Home demnächst auch auf Grafikkarten mit NVIDIA-Chip
Folding@Home, ein Projekt, das sich mit der räumlichen Struktur von Proteinen und damit zusammenhängenden Krankheiten wie Alzheimer beschäftigt, bietet als erstes und derzeit einziges Projekt seit geraumer Zeit die Möglichkeit neben der CPU auch die Grafikkarte für die Forschung rechnen zu lassen. Erst kürzlich wurde der GPU-Client der zweiten Generation, welcher auch neuere Grafikchips von AMD unterstützt, veröffentlicht. Bisher konnte man Folding@Home allerdings nur mit Grafikkarten mit einem Chip von ATI bzw. AMD unterstützen. Ein Client für NVIDIA-Karten war immer wieder im Gespräch, mit konkreten Zusagen hielt man sich aber zurück.
In einem Blogeintrag wurde nun bekanntgegeben, dass der NVIDIA-Client inzwischen im geschlossenen Betatest ist und man hofft in wenigen Wochen bereits den öffentlichen Betatest starten zu können. Der GPU-Client der ersten Generation soll unterdessen zum 2. Juni abgeschaltet werden.
Intern: Wettkampf um Platz 1 bei POEM@HOME
Auch in Deutschland beschäftigt man sich mit Proteinen. Die Statistiken des Karlsruher Projekts POEM@HOME, das sich ebenfalls u. a. mit der räumlichen Proteinstruktur und damit zusammenhängenden Krankheiten beschäftigt, werden derzeit von Planet 3DNow! angeführt. Das Team der Electronic Sports League (ESL) hat allerdings angekündigt, diesen 1. Platz übernehmen zu wollen und holt momentan mit großen Schritten auf. Wer der Wissenschaft und nebenbei Planet 3DNow! bei der Verteidigung der Führungsposition helfen möchte, ist im Café unseres Distributed-Computing-Forums herzlich willkommen. Für Fragen speziell zum POEM@HOME-Projekt steht unser POEM-Forum zur Verfügung.
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