Die EU Kommission hat ihre kartellrechtlichen Untersuchungen gegen Intel um drei neue Punkte erweitert, die nun zur offiziellen Ermittlung zählen.
Zusätzlich sieht man sich in den Ausgangspunkten der Untersuchung bestätigt, dass Intel versucht hat AMD aus dem Markt zu drängen. Laut Golem.de wurde Intel ein "Supplementary Statement of Objections" (SSO) zugestellt, zu dem man sich innerhalb der nächsten acht Wochen äußern kann. Zusätzlich kann man wieder das Recht auf eine mündliche Anhörung nutzen.
Im Laufe des Kartellverfahrens wurden Intel bereits mehrmals Fristverlängerungen für Stellungsnahmen eingeräumt und eine erste mündliche Anhörung fand bereits Anfang März 2008 statt.
Die nun insgesamt sechs Vorwürfe gegen Intel:
Rabatte an OEMs, geknüpft an Mindestanteile von Intel CPUs im Sortiment
Zahlungen an OEMs, wenn AMD-Produkte verspätet oder gar nicht eingeführt werden
Lieferung von Prozessoren an strategisch wichtige Kunden unterhalb des Herstellungspreises
Rabatte an einen großen Händler, dafür dass er nur Intel-Prozessoren verkauft
Zahlungen an einen bestimmten OEM, dafür dass er AMD-Produkte verschiebt
Rabatte an einen bestimmten OEM, damit dieser ausschließlich Intel-Prozessoren in Notebooks verbaut
In einer offiziellen Erklärung gab sich Intel von der EU-Kommission enttäuscht und bekräftigte, dass man sich stets rechtsmäßig zu Gunsten eines fairen Wettbewerbes verhalten habe. Dies will man in der Erwiderung zum Statement of Objections zum Ausdruck bringen.
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