Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland könnte die zur Metro-Gruppe gehörende Media-Saturn-Holding GmbH (MSH), unter deren Dach die Elektrohandelsketten Media Markt und Saturn zusammengefasst sind, ohne Geldbuße aus dem Kartellverfahren gegen Intel davonkommen.
Zwar rückten mehrere große europäische Elektrohandelsketten zuletzt ins Visier der Kartellwächter (wir berichteten), doch scheint man es in Brüssel vor allem auf Intel abgesehen zu haben. Eventuell will man sich mit der Straffreiheit vor allem die Kooperation der entsprechenden Firmen sichern.
Der Financial Times Deutschland liegen nach eigenen Aussagen allerdings Dokumente und Zeugenaussagen vor, die die Vorwürfe der EU-Kommission gegen Intel belegen und eben jene dürfte bei den Durchsuchungen von Büros im Februar ebenfalls fündig geworden sein. Die Werbekostenzuschüsse, die im Falle der Media-Saturn-Holding an den Ausschluss von AMD-Produkten geknüpft gewesen sein sollen, betrugen im letzten Jahr allein 85 Millionen Euro.
Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass im stark umkämpften deutschen Elektronikmarkt für den Fall einer Freisprechung der Media-Saturn-Holding GmbH (MSH) von Geldbußen dies nicht hingenommen werden wird und Klagen eingereicht werden könnten. Immerhin hätten sich Media Markt und Saturn durch ihre Absprachen einen immensen Wettbewerbsvorteil erkauft.
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