Die wirtschaftlich schwierige Lage AMDs mit zahlreichen aufeinander folgenden Verlustquartalen und einem erheblichen Schuldenberg geht auch an der einstigen Erfolgsgeschichte "Made in Saxony" nicht spurlos vorüber. Den willkommenen Presseterminen mit allerhand sich zu Spatenstichen für Neu- und Erweiterungsbauten von Fertigungstätten, goldenen Jubiläen, wie etwa anlässlich von Zehn Jahren "Made in Saxony" im Herbst 2006 oder der Ansiedlung von Forschungsinstituten versammelnder Prominenz, folgten zuletzt sogar Spekulationen um Fremdfertigungsabsichten AMDs und mithin Sorgenfalten bei den etwa 2.800 Mitarbeitern in der sächsischen Landeshauptstadt.
Vor diesem Hintergrund entbehren selbst Meldungen über den Verkauf nicht mehr benötigter Ausrüstung der alten Fab30 in Dresden nicht einer gewissen Brisanz. AMD bestätigte erst auf Nachfrage in der Wochenendausgabe der Sächsische Zeitung den Verkauf eines Großteils der ausrangierten Anlagen der Fab30 an den russischen Angstrem-Konzern. Das russische Unternehmen plant mit den Maschinen, die einst Athlon- und Opteron-Prozessoren produzierten, bis Ende 2009 erste Fertigungsaufträge im 130-Nanometer-Prozess bedienen zu können.
Angstrem-Chef Anatoly Soukhoparov wurde für den Aufbau der Fabrik in Selenograd bei Moskau ein Kredit in Höhe von 815 Millionen Euro von der staatlichen Bank für Entwicklung und Außenwirtschaftstätigkeit (Vnesheconombank) bewilligt, wie die Sächsische Zeitung berichtet. Es ist davon auszugehen, dass der überwiegende Teil für die Beschaffung der Anlagen vorgesehen ist; Geld, das AMD besonders hinsichtlich der Ausrüstung seiner Fab38 für die Fertigung des Fusion-Prozessors nötig haben dürfte.
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