Die Spatzen pfeifen es bereits seit Wochen von den Dächern und Planet 3DNow! hat ebenfalls bereits mehrmals davon berichtet: am 6. April sollen die neuen 40 nm GPUs RV740 und RV790 alias ATI Radeon HD 4890, HD 4770 und HD 4750 auf den Markt kommen. Die GPUs sollen dabei keine bahnbrechend neuen Features enthalten, dafür jedoch dank der 40 nm Technologie weniger Strom verbrauchen, entsprechend höher getaktet werden können und aufgrund der geringeren Die-Fläche für den Hersteller günstiger zu produzieren und für den Kunden günstiger zu erwerben sein. Zusätzlich zu der ohnehin bereits äußerst aggressiven Preisgestaltung im AMD-Lager.
Diese Entwicklung könnte NVIDIA, den Hauptkonkurrenten auf dem Retail-Grafikmarkt, zu einigen schmerzhaften Konterschlägen zwingen. Zum einen soll - ebenfalls am 6. April - eine neue Grafikkarte namens NVIDIA GeForce GTX 275 erscheinen, die im Gegensatz zur jüngst vorgestellten GTX 250 kein G92b-Derivat und damit ein Neu-Neuaufguss eines Methusalems sein soll, sondern laut VR-Zone basierend auf den GTX 280- oder GTX 260 GPUs. Leider ist die Originalmeldung vermutlich auf sanften Druck von NVIDIA entsorgt worden, jedoch wurde spekuliert, dass es sich entweder um eine Variante der NVIDIA GeForce GTX 260 mit 216 Shader-Prozessoren dafür jedoch ein Speicher-Interface mit 512 Bit Breite (wie die GTX 280), oder 240 Shader-Prozessoren (wie die GTX 280), dafür jedoch mit nur 448 Bit Busbreite zum RAM handle.
In jedem Fall jedoch soll der Kampf gegen die neuen ATI Grafikkarten notfalls subventioniert werden: wie INQ berichtet sollen bereits die aktuellen NVIDIA GeForce GTX 260 Karten mit Verlust verkauft werden, um preislich mit den ATI-Karten konkurrieren zu können. So stellt der Autor eine gewagte Rechnung auf: demnach will NVIDIA die GTX 260 für $169 verkaufen, um zwischen den Preis einer Radeon HD 4870 mit 512 MB und 1 GB zu kommen. Da Retailer mindestens 15 Prozent Marge haben wollen, dürften die Pakete den Hersteller nur $144 kosten. Abzüglich der zahlreichen Beigaben im Retail-Geschäft wie Kabel, Adapter, Software, Verpackung und natürlich Transport, was laut der Rechnung des Autors $9 kostet (ja, nicht mehr; unglaublich, oder?). Da NVIDIA angeblich der GPU- und Speicher-Kit zwischen $110 und $120 kostet, aus dem die Hersteller ihre Karten "basteln" können, wodurch natürlich ebenfalls noch einmal Kosten entstehen für das PCB und die Fertigung an sich, müsse das derzeitige Geschäft mit NVIDIA-Grafikkarten wenigstens ein Plus-Minus-Null-, wenn nicht ein Verlustgeschäft mit bis zu $15 pro Karten sein. Ursache sei die relativ kostspielige Fertigung der aktuellen (echten) GTX-Serie, die auch nach der Umstellung auf 55 nm noch erheblich über den Produktionskosten für die ATI-Chips liegen soll.
Das ATI-Lager wir es freuen, die NVIDIA-Fraktion dagegen muss sich fragen wie es dazu kommen konnte. Nach der Übernahme ATIs durch AMD war NVIDIA praktisch ohne Konkurrenz auf dem Enthusiasten-Markt. Die ATI-Produkte konnten nicht konkurrieren, was zu einem entsprechenden Verlust an Marktanteilen geführt hat. In dieser Zeit jedoch hat NVIDIA die Zügel offenbar erheblich schleifen lassen, um Entwicklungskosten zu sparen. Man werfe nur einen Blick auf die GeForce 9 Serie, die nichts anderes war, als Clones der letzten GeForce 8 Serie oder die letzten nForce Retail-Chipsätze, die lediglich umgelabelte, bereits bestehende Chips sind. Hat NVIDIA seinen Vorsprung leichtfertig verspielt? Wir sind auf die Kommentare gespannt...
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