Die Gerüchteküche berichtete bereits Anfang der Woche von einer baldigen Auslieferung des kommenden AMD 12-Kern Prozessors mit Codenamen Magny-Cours. Heute nun hat AMD offiziell gegenüber x-bit labs bestätigt, dass die Auslieferung bereits begonnen habe.
Gleichzeitig räumte AMD ein, dass die Stückzahlen derzeit noch sehr begrenzt seien und eher den System-Partnern als Möglichkeit dienen soll Feintuning an ihren Geräten zu betreiben, als bereits am Fließband in den Markt zu gehen. Ferner bestätigte AMD-Sprecher Phil Hughes, dass der Magny-Cours noch in diesem Quartal vorgestellt werden wird.
Bekanntlich handelt es sich beim Magny-Cours um den ersten AMD-Prozessor, der nicht nativ ausgeführt ist. Das heißt, es befinden sich nicht 12 Kerne auf einem Die. Stattdessen hat AMD zwei Sechskern-Prozessoren auf einen Träger gepflanzt und per HyperTransport-Links miteinander verbunden. Da beide Prozessor-Hälften je einen Dual-Channel Memory-Controller besitzen, spricht AMD beim Magny-Cours von einem Quad-Channel Speicher-Interface.
Selbstverständlich passt diese CPU nicht auf auf den bisherigen Sockel F, alleine schon deshalb, da dieser nur zwei Speicherkanäle nach außen führt. Daher wird AMD wie berichtet mit dem Magny-Cours den Sockel G34 einführen, der damit die Maranello-Plattform startet, die später auch Bulldozer-Prozessoren bis zu 16 Kernen je Sockel beherbergen soll.
Die AMD Opteron 6000 Serie genannten Prozessoren sollen in der Standard-Version mit 1,9 GHz, 2,1 GHz und 2,2 GHz erscheinen, entsprechende Special Edition (SE) Versionen mit bis zu 2,3 GHz und auf der anderen Seite der Palette High Efficiency (HE) Modelle mit 1,7 GHz. In Sachen Leistungsaufnahme soll der Sockel G34 anscheinend etwas mehr Spielraum nach oben bieten. So ist bei x-bit labs von einer TDP von 140 W die Rede, wobei AMD bei Server-Prozessoren schon seit geraumer Zeit nicht mehr die TDP angibt, sondern die sog. ACP. Sollte AMD den G34 Sockel wirklich bis 140 W ACP auslegen wollen, wäre das ein Plus von 35 W zu bisher.
Auch beim Northbridge-Takt (Memory-Controller und L3-Cache) soll der Magny-Cours - vermutlich mit Rücksicht auf den Stromverbrauch - etwas konservativer getaktet sein. Während beim aktuellen Six-Core Istanbul hier bis zu 2200 MHz anliegen, soll sich der Magny-Cours mit 1800 MHz bescheiden. Als Ausgleich dafür sollen die HyperTransport-Links mit 6,4 GT/s arbeiten, um die Internode-Geschwindigkeit zu verbessern, während die schnellsten bisherigen AMD Server-Prozessoren mit 4,4 GT/s auskommen mussten. Das zeigt, dass das Hauptaugenmerk beim Magny-Cours nachvollziehbarerweise auf einer möglichst hohen Multi-Processing-Leistung liegt und nicht unbedingt bei möglichst hoher Leistung pro Node oder gar pro Kern. Danke Dr@ für den Hinweis.
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