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Montag, 31. Mai 2010

18:25 - Autor: Nero24

Hybrid-Festplatte Seagate Momentus XT: Top oder Flop?

Hybrid kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Gemischtes". Spätestens seit 1997 kennen Auto-Fans den Begriff vom Toyota Prius Hybrid. Dort werden ein Verbrennungsmotor und ein Elektromotor zu einem Antriebsstrang gebündelt mit dem Zweck, die jeweiligen Stärken zu nutzen und die Schwächen des anderen zu übertünchen. So kann z.B. bei sehr niedriger Last, wo Verbrennungsmotoren prinzipbedingt nur einen sehr schlechten Wirkungsgrad haben, der Elektromotor mit Energie aus einem Akku für Vortrieb sorgen oder in Schubphasen als Generator Energie zurückgewinnen, die dann später wieder für die Fortbewegung zur Verfügung steht, während der Verbrennungsmotor für Leistung und Reichweite sorgt.

Ähnliches versucht nun auch Seagate mit der Serie Momentus XT. Im Storage-Bereich kämpfen seit einigen Jahren nun schon die HDD (Hard Disk Drive) und die SSD (Solid State Drive) um die Vorherrschaft. Ähnlich wie bei Verbrennungs- und Elektromotor hat jedes Konzept seine Stärken und Schwächen. Die Stärken der traditionellen Festplatte (HDD) ist der günstige Preis, die ausgereifte Technik und die enorme Speicherkapazität, die mittlerweile 500 GB je Magnetscheibe erreicht hat. Mit vier sog. Platter lassen sich mittlerweile Festplatten von 2 TB Größe realisieren. Dank der hohen Drehzahl und Packdichte liegt auch die sequenzielle Leserate mit bis zu 100 MB/s im Mittel bei 7200/min Platten auf sehr hohem Niveau. Nachteile der klassischen HDD: es ist ein mechanisches Bauteil mit sich drehenden Magnetscheibe(n) und hin und her schlagenden Lese- und Schreibköpfen. Das hat hohe Leistungsaufnahme, hohe Abwärme und Vibrationen, sowie durch die Mechanik bedingte lange Latenzzeiten im Bereich von einem dutzend Millisekunden zur Folge.

Eine SSD hat all diese Probleme nicht. Zusammengeschaltet aus Flashspeicher, hat sie keinerlei bewegliche Teile in sich. Folge: keine Geräuschentwicklung, kein Kühlbedarf, keine Vibrationen, Latenzen im kaum messbaren 0,1 ms Bereich, sowie Transferraten, die den aktuellen SATA2-Standard beinahe auslasten. Nachteil: der Preis. Gute 120 GB SSDs kosten 300 EUR oder mehr. Der Preis pro GB liegt bei SSDs also mehr als 10 Mal so hoch wie bei einer HDD. Hinzu kommt noch die latente Gefahr der nicht unendlich währenden Schreibzyklen. Das heißt, die Flashspeicher der SSDs verschleißen zunehmend, je öfter sie beschrieben werden.

Wie man sieht: jede Technologie hat ihre Vor- und Nachteile. Seagate versucht nun mit der Momentus XT Serie - ähnlich wie Toyota im Automobil-Bereich 13 Jahre zuvor - die Vorteile der beiden Technologien zu bündeln, um damit ihre Nachteile weitestgehend zu kaschieren. Wobei: Hybrid-Festplatten mit Flash- und Magnetspeicher gibt es bereits seit der Einführung von Windows Vista. Damals versuchten die Hersteller das neue Readyboost-Feature zu nutzen, mit Hilfe dessen Vista dank der niedrigen Zugriffszeiten von Flashspeicher - in Form von USB-Sticks, SD-Cards oder CompactFlash-Cards - deutlich flinker auf Benutzereingaben reagieren sollte. Jedoch konnte sich die Technologie nicht auf breiter Basis durchsetzen, vor allem weil sie a.) an die Unterstützung des Betriebssystems gebunden war, und b.) nur in seltenen Sonderfällen wirklich Vorteile brachte.

Drei Jahre nach der Readyboost-Technologie wagt nun Seagate die Rückkehr zu einer ähnlichen Technologie, allerdings in Hardware realisiert, sodass keine Unterstützung durch irgendwelche OS-Features nötig sind.

Mittlerweile haben einige Hardware-Websites ausführliche Test durchgeführt, die wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten wollten:Die Schlussfolgerungen der Tester waren dabei weitestgehend positiv. Beispiel Anandtech:
In many cases the Momentus XT performs like a VelociRaptor, but in a lower power, quieter package. The impact of adding just a small amount of SLC NAND is tremendous
Mit einem Blick auf den Preisgleich jedoch ist festzuhalten, dass die 500 GB Momentus XT Serie mit Flash Hybrid-Speicher glatt dreimal so viel kostet, wie die gleich große Barracuda 7200.12 Desktop-Serie.

Anwender sollten sich also genau überlegen, wofür sie die Festplatte benötigen. Soll darauf das Betriebssystem und häufig genutzte Programme installiert werden samt der nötigen Daten, könnte die Hybrid-Festplatte interessant sein, schließlich bietet sie zu einem Bruchteil der SSD-Kosten deutlich höhere Leistungswerte, als eine vergleichbare klassische HDD. Als Datengrab für MP3s, Filme und Backups jedoch wäre die Hybrid-Festplatten Perlen vor die Säue geworfen. Anwendern, die sich mit dem Kompromiss nicht zufrieden geben möchten, sei weiterhin eine SSD als OS-Platte, und eine langsam drehende, große HDD als Datenspeicher ans Herz gelegt.

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