Seit Einführung von DirectX 11 mit Microsofts Windows 7 hat man, einen aktuellen Grafikbeschleuniger mit passender Ausstattung vorausgesetzt, die Möglichkeit, mit Hilfe von Tessellation in 3D-Anwendungen den Detailgrad zu erhöhen. Es ermöglicht, aus groben Strukturen feinere zu erzeugen. Der Tessellator teilt dazu ein Polygon in mehrere Dreiecke auf. Die Anzahl der erzeugten neuen Dreiecke hängt vom gewählten Tessellation-Faktor ab. Je höher der ist, umso mehr Dreiecke werden erzeugt. Da die gesamte Arbeit auf dem Grafikchip geschieht, wird Bandbreite zum VRAM sowie Speicherplatz im VRAM gespart und die Geometrieleistung deutlich gesteigert. So wird, wie in einem YouTube-Video zu sehen ist, aus einem detailarmen Gebirge ein fein strukturiertes.
Bis jetzt war die Steuerung der Tesselationsleistung bei den AMD-Beschleunigern noch nicht mittels des Catalyst Control Center, der firmeneigenen Treibersuite, möglich. Bei dem nun bald erschienenen Catalyst 11.1a Hot-Fix soll ein Prototyp dieser Steuerung implementiert sein. Damit möchte man dem Anwender einerseits die Möglichkeit zur Auswahl geben, aber auch einen neuen Modus integrieren.
Neben dem vollkommen manuellen Eingriff findet sich dort ein Häkchen für eine Option, die sich „AMD Optimized“ nennt. Die Tessellationsleistung soll hierbei soweit heruntergeregelt werden, dass der Nutzer zwar die gleiche Bildqualität, aber spürbar mehr Performance erhält. Künftig will AMD die wöchentlich aktualisierten CAPs dazu nutzen um die Tessellation-Profile für bestimmte Games auszuliefern. In diesen Profilen sind dann die aus Sicht des Unternehmens optimalen Tessellation-Faktoren für bestimmte Games hinterlegt, die bei der Auswahl „AMD Optimized“ zur Anwendung kommen. Laut aktuellem Wissensstand sind aber noch keine Profile zu finden, sodass die "AMD Optimized"-Funktion bis jetzt noch ohne Wirkung ist.
Nichtsdestotrotz gibt es auch von Seiten der Performance Gutes zu berichten. AMD beschreibt die Steigerungen wiefolgt:
AMD Radeon HD 6900 and AMD Radeon HD 6800 Series: · 3DMark Vantage improves ~7% · 3DMark06 improves ~3% · Call of Duty Black Ops improves ~20% at 4xMSAA and up to 35% at 8xMSAA · Riddick Assault on Dark Athena SSAO performance improves ~20% · Unigine Heaven OpenGL performance improves ~10% at moderate, 30% at normal and 100% at extreme tessellation levels
AMD Radeon HD 6800 Series: · Aliens vs. Predators improves ~9% at 2xMSAA and up to 20% at 4xMSAA · Batman Arkham Asylum improves ~4% · Crysis Warhead improves ~2-4% · Metro 2033 improves ~28% at 4xMSAA
AMD Radeon HD 6900 Series: · Battleforge DirectX 11 performance improves as much as 6%
Update
Wie ht4u erfahren hat, bezieht sich das neue "AMD-Optimized"-Feature auf die kommenden "kleineren" Modelle der AMD-Radeon-Serie. Die womöglichen AMD-Radeon-HD-6500er- und HD-6600er-Serien werden von der Leistungsfähigkeit erwartungsgemäß unter den HighEnd-Produkten liegen, weshalb sich die Limitierung anbietet. Die Frage, warum AMD hier erst soviel Unruhe stiftet und nicht bis zur Veröffentlichung der kleineren Modelle gewartet hat, bleibt aber offen.
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