Anscheinend hat Microsoft Probleme, sich gegen die Konkurrenz zum Beispiel in Form von Apples iPhone und auch den Macs allgemein zu wehren. Die Absatzzahlen der Apple-Produkte sind derart gut, vor allem wenn man das iPad mit Apples Safari betrachtet, dass man infolgedessen nicht nur beim hauseigenen Browser Internet Explorer zurückstecken muss. Laut GlobalStats hat nebenbei auch Mozillas Firefox seit letztem Jahr hier in Europa höhere Nutzerzahlen als die Microsoft-Lösung. Nachdem man nun mit dem neuen Internet Explorer 9 und vielleicht bald auch 10 Kunden in diesem Bereich zurückgewinnen möchte, bleibt der bittere Beigeschmack, dass schrittweise ältere Windows-Versionen konsequent ausgegrenzt werden.
Seit heute ist nun klar, dass Microsoft mit dem Kauf von Skype, einem beliebten VoIP-Dienstes, eine doch recht überraschende Übernahme tätigt. 8,5 Milliarden US-Dollar lässt sich Microsoft den Spaß kosten, doch nun stellt sich doch die Frage: Was möchte Microsoft mit Skype? Laut Microsoft soll Skype in Zukunft fest in die Produkte integriert werden. Mit Microsoft Windows Phone in der Version 7 hat man ein aktuelles Mobile-OS auf dem Markt und mit den geltenden Mindestleistungswerten auch potente Mobiltelefone, die den Funktionsumfang von Skype bewältigen können. Neben der Sprachübertragung bietet Skype auch Videokonferenzen und ist somit auch ein direkter Gegenspieler zu Apples Facetime. Im Falle der XBOX könnten Nutzer das Kinect-System einsetzen, um ebenfalls Video-Telefonie zu nutzen. Zwar bietet Microsoft aktuell mit dem Live-Paket schon ein ähnliches Konzept an, doch anscheinend reicht das nicht aus beziehungsweise Skype offeriert einen bereits vorhandenen Kundenstamm, den man nicht mehr überzeugen muss. Auch wenn Microsoft nun eigentlich mit dem Besitz von Skype in der Position wäre, Konkurrenten durchaus ins Abseits zu befördern, so bestätigte Steve Ballmer, seines Zeichens Microsoft-CEO, dass die Entwicklung auch für diese weiterlaufen wird. Mit insgesamt 170 Millionen Kunden, zu denen eben auch Besitzer von Nokias Symbian, RIMs BlackBerry oder auch Googles Android gehören, wäre alles andere wohl auch kontraproduktiv. Neben dem Rummel um die Skype-Übernahme ist ein Video aufgetaucht, das ein neuer Schritt in Microsofts "Ich bin ein PC."-Kampagne sein könnte. Diese aus dem TV wohl weitestgehend bekannten Spots sollen die Fähigkeiten eines aktuellen Microsoft-Windows-Betriebssystems aufzeigen. Laut Studien von Microsoft selbst steht der PC nicht mehr auf der Wunschliste der Nutzer. Investitionen wandern in neuartige Geräte wie Tablets oder aktuelle Smartphones, aber nicht mehr in den PC. Vor allem die Hartnäckigkeit von Windows XP und die Unsicherheit über den Sinn neuer Hardware und Software hat Microsoft erforscht und eine ungewöhnliche Kampagne gestartet. Der neu aufgetauchte Spot zeigt ein Paar, dass das "Gut genug"-Argument für ihren alten PC vertrat und so wurde kurzerhand ein Showroom in ihr Haus eingebaut, um anhand vieler neuer Modelle mögliche Vorteile aufzuzeigen. Ob durch solche Werbeaktionen aber Marktanteile zurückgewonnen werden können, ist unklar, jedoch zeigt es eindeutig, dass Microsoft trotz immer wieder auftretender Rekordumsatzzahlen erkannt hat, dass der Markt durchaus in Bewegung ist.
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