15:09 - Autor: heikoschDie ersten APUs erblickten in den frühen Monaten dieses Jahres das Licht der Welt. Stromsparende Systeme, gepaart mit dem Konzept einer annehmbar starken heterogenen Rechenleistung, sollte die APU nach vorne treiben. Für viele Nutzer herrschte alsbald Ernüchterung, denn die APUs in Form der E-350 und C-50 unterstützten zwar viele aktuelle Features, jedoch eine wichtige Eigenschaft blieb ihnen verwehrt. Die Fähigkeit, 3D-Inhalte wiederzugeben, wurde eingespart. Die Leistung der ersten APUs sei nicht stark genug für die Dekodierung dieser Inhalte. HTPC-Enthusiasten mussten also entweder auf separate Grafikkarten zurückgreifen oder aber auf die A-Serie (Llano) warten. Die überarbeiteten APUs sollen nun mehr Leistung und zusätzliche Features bieten, dabei aber bei derselben TDP-Klasse bleiben.
Laut Angabe AMDs wurden bisher mehr als 12 Millionen APUs der C- und E-Serie ausgeliefert. Die Überarbeitung der noch nicht gerade alten Modelle soll lediglich besser auf die Bedürfnisse von Nutzern zugeschnitten sein, die Medien konsumieren. Bisher fehlte der C- und E-Serie lediglich eine Voraussetzung, um alle Kundenwünsche zu bedienen - die 3D-Fähigkeit, deren Funktionalität maßgeblich durch das Vorhandensein eines HDMI-1.4a-Ausgangs impliziert wird. Die neuen APUs werden über die aktuellste Revision des HDMI-Standards verfügen. Inwieweit damit die Wiedergabe des bekannten MVC-Codecs (Multiview Video Coding) möglich ist, muss abgewartet werden. AMD begründete das Fehlen des Codecs in der Unified-Video-Decoder-Einheit (UVD3) der ersten Zacate damit, dass nicht genügend Leistung zur Verfügung stehen würde. Aus zweiter Quelle haben wir erfahren, dass es sich bei den neuen APUs um die Modelle C-60, E-300 und E-450 handeln soll.

Die Taktraten der CPU-Einheit unterscheiden sich nur minimal von den bereits bekannten Modellen. Das Topmodell E-450 bietet lediglich 50 MHz mehr. Neu ist aber, dass die GPU-Einheit über eine bereits von den letzten AMD-Phenom-II-Sechskern-Prozessoren bekannte Turbo-Funktion verfügt. Diese erhöht den Basistakt von 508 MHz auf 600 MHz, wenn die Leistung benötigt wird. Die etwas krumm anmutenden Taktfrequenzen könnten sich durch die Verwendung von DDR3-1333-Speicher erklären. Aufgrund des Energiespar-Bewusstseins setzte AMD bei den ersten Modellen der C- und E-Serie auf DDR3-1066-Speicher, womöglich um die TDP-Grenze einhalten zu können. Womöglich wird es AMD nun durch mehr Erfahrung mit dem Herstellungsprozess möglich sein, mehr Leistung bei weniger Verbrauch abliefern zu können. Die beschleunigte Speicheranbindung kommt der Bandbreite zugute, wäre aber auch eine Erklärung für die Taktraten. Ebenfalls angepasste Multiplikatoren sind im Rahmen des Möglichen. Ohne eine detaillierte Offenlegung aller Spezifikationen lässt sich an dieser Stelle aber weiter munter mutmaßen.
Die C-60-APU geht noch einen Schritt weiter als die E-450. Anstatt nur die integrierte GPU mit dem Turbo zu beschleunigen, wird in diesem Fall auch die CPU-Frequenz variiert. Der Basistakt beträgt 1,0 GHz und kann auf maximal 1,33 GHz erhöht werden. Der GPU steht es offen, zwischen 276 MHz und 400 MHz zu agieren. Durch die strenge Limitierung der TDP auf 9 Watt kann somit flexibel auf CPU- oder GPU-lastige Anwendungen reagiert werden. Beim Arbeitsspeicher bleibt es im Falle der C-Serie weiterhin bei DDR3-1066, wahrscheinlich ein Tribut an die Leistungsaufnahme.

Durch die geänderte Leistungsfähigkeit der Grafikeinheit erhöht AMD die Produktnummer. Im Falle der mit Turbo ausgestatteten APUs sprechen wir zukünftig von der AMD Radeon HD 6320 (E-450) oder AMD Radeon HD 6290 (C-60). Der Leistungsvorsprung der überarbeiteten APUs reicht von 10% bei der C-60-APU über 42% für die E-300 im Vergleich zur älteren E-240 bis hin zu 36% für die E-450 im Vergleich zur E-350. Ermittelt wurden diese Werte im bekannten Futuremark 3DMark Vantage und sollten mit Vorsicht genossen werden.
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