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Freitag, 18. Mai 2012

00:29 - Autor: heikosch

NVIDIA präsentiert GeForce GRID - Cloud-Gaming 2.0 ?

GeForce Logo
Vor einiger Zeit sollte der Online-Spiele-Dienst OnLive für eine Revolution auf dem Markt sorgen. Viel hört man aktuell von dieser Technik nicht mehr, vielleicht auch weil der Dienst in Deutschland noch nicht den Durchbruch hatte/hat. Bei einer Präsentation stellte NVIDIA seine neue GRID-Technologie vor. Laut eigenen Angaben habe man fünf Jahre an der Entwicklung der Technik gearbeitet, die zukünftig die Qualität dieser Dienste maßgeblich verbessern soll. Niedrigere Latenzen, höhere Bildqualität, effizientere Hardware seien demnach das Ergebnis dieser Arbeit. In einer Telefonkonferenz hat uns NVIDIA die Technik erklärt und im Folgenden wollen wir euch anhand der dort gewonnen Informationen die Technik etwas näher bringen.




NVIDIA_GeForce_GRID

NVIDIA GeForce GRID soll vor allem Nutzer ansprechen, die zwar auf ihren Geräten Online-Applikationen ohne Probleme ausführen können, jedoch nicht über die Rechenleistung verfügen, um grafisch aufwändige Inhalte wiederzugeben. In diese Kategorie von Endgeräten fallen inzwischen vielfältige Varianten: Tablets, Smartphones, Smart-TVs oder auch Set-Top-Boxen. GeForce GRID würde also folglich ermöglichen, Spiele überall nutzen zu können. Einzige Prämisse ist natürlich in diesem Fall noch, dass die Eingabemöglichkeiten geeignet sind. Daran arbeitet NVIDIA aber ebenfalls schon. Während dieser Punkt bei Tablets und Smartphones weniger schwerwiegend ist, weil die Touchscreens via Multitouch-Technik virtuelle Controller unterstützen, sind auch Hybrid-Geräte verfügbar, siehe Sony Ericcsons Xperia PLAY. Dort hat man in Anlehnung an das Layout der bekannten PlayStation-Controller aus einem Smartphone eine interessante mobile Alternative geschaffen. Doch zurück zum eigentlichen Thema.

NVIDIA_GeForce_GRID

Die große Frage, die sich wohl jeder stellt: Wie spielt man auf einem Gerät, wenn das Spiel nicht darauf installiert ist bzw. wie kommt das Bild auf den Bildschirm?
Das Spiel wird auf dem Server im Rechenzentrum ausgeführt. Die neue GeForce-GRID-Hardware übernimmt die Berechnungen der Engine, sprich die Bilderstellung, encodiert diese im nächsten Schritt durch die Hardware und überträgt diese, ähnlich wie bei der Wiedergabe eines YouTube-Videos, auf die entsprechenden Endgeräte. Dort müssen die Bilder dann nur noch decodiert und abgebildet werden. Auf die Wiedergabe auf den Endgeräten kann der Hersteller nun nicht viel Einfluss nehmen, da die Hardware-Ausstattung von Gerät zu Gerät variiert, aber im Allgemeinen sind alle Geräte geeignet, die flüssige Bildraten bieten.

NVIDIA_GeForce_GRID

NVIDIA setzt bei GeForce GRID bei den Servern an, auch wenn sich netztechnisch einiges getan haben soll. In Kooperation mit den Providern soll die Netzqualität, in diesem Fall die Latenz zwischen Server und Endgerät, reduziert worden sein.

NVIDIA_GeForce_GRID

Laut NVIDIA kam schon im Falle des On-Live-Dienstes, also der ersten Generation cloud-basierten Rendering, NVIDIA-Hardware zum Einsatz. Die erste GeForce GRID, sprich die Hardware hinter dem Namen, setzt auf zwei GPUs. Dabei handelt es sich um zwei GK104-GPUs, wie sie auch bei den aktuellen Grafikbeschleunigern GeForce GTX 680 und GTX 690 zum Einsatz kommt. Über die Taktrate für die insgesamt 3072 Streamprozessoren macht NVIDIA keine offizielle Angabe. Im Normalfall liegen die Taktraten im professionellen Umfeld etwas niedriger als im Consumer-Segment. Stabilität ist hierbei wichtiger als die reine Leistung. Dafür muss man einen Punkt vor allem erwähnen. Die neuen GeForce GRID sind wie ihre Desktop-Pendants nicht für Double-Precision-Berechnungen geeignet. Das bedeutet, dass sie sich nicht für wissenschaftliche Zwecke eignen. Aufgrund der Bestimmung als „Spiele-Hardware“ dürfte dies aber nur wenig interessieren.

NVIDIA_GeForce_GRID

Wie aus dem Server-Bereich gewohnt, beherrschen die GeForce GRID Virtualisierungstechniken. Während diese Technik bisher eher für Prozessoren gültig war, können nun mehrere Spiele-Sessions auf einer Grafikkarte ausgeführt werden. Aktuell gibt NVIDIA an, dass zwei Spiele pro Grafikkern aktiv sein können. Die Auflösung beträgt dabei 1280x720 bei 30 Bildern pro Sekunde. Die Qualität der Bilder soll mit der auf einem Heim-PC vergleichbar sein. Mit reduzierten Details soll es auch möglich sein, noch mehr aus der Hardware herauszuholen. Bis zu sechs Streams seien im Rahmen des Möglichen, dabei muss man aber wahrscheinlich auf Details verzichten oder die Auflösung reduzieren. 1920x1080 Bildpunkte bei 60 Bildern pro Sekunde können ebenfalls dargestellt werden. Man muss dabei aber immer wieder im Hinterkopf behalten, dass die Bandbreite des Nutzers ebenso entscheidend ist. Wie man auch bei YouTube am heimischen PC sieht, müssen die Bilder auch dorthin gelangen können. Aufgrund der Bandbreitenproblematik geht NVIDIA von den 1280x720 in der Regel aus.

Das Encodieren der einzelnen Streams sei kein Problem. Der integrierte Hardware-Encoder kann mit multiplen Streams umgehen, wobei man bedenken muss, dass NVIDIA durch seine Quadro-Grafikkartenserie wohl schon einige Erfahrung in diesem Bereich mitbringen dürfte.

Wir haben weiter oben schon davon gesprochen, dass die Steuerung für die Spiele auf die Endgeräte angepasst werden muss. Die Umsetzung ist laut NVIDIA weniger das Problem und bedarf relativ wenig Zeit. Aktuelle Spiele sollen stets mit ins Programm aufgenommen werden. Trotzdem wird in diesem Zusammenhang auch die Frage laut, ob wir eventuell auch in Zukunft Spiele sehen werden, die exklusiv für GeForce GRID erscheinen. Bis jetzt soll so etwas aber noch nicht geplant sein, sodass der Unterschied zwischen Heim-PC und Online-Dienst nicht zu groß ausfällt. Weiterhin wird es so sein, dass sich die Spiele-Programmierer momentan eher auf die bestehenden Zugpferde PC, Sony PlayStation und Microsoft XBOX 360 stützen werden, da diese einen Großteil des Marktes ausmachen, in den die Cloud-Gaming-Anbieter erst noch drängen wollen.

NVIDIA_GeForce_GRID NVIDIA_GeForce_GRID NVIDIA_GeForce_GRID

Dabei fällt auch auf, dass es die beschriebene Technik noch nicht wirklich auf den deutschen Markt geschafft hat. Laut unseren (zugegeben kurzen) Recherchen ist es aktuell nur mit Tricks möglich, Dienste wie OnLive zu nutzen. NVIDIA führt Namen wie Gaikai, ubitus, otoy, Playcast und G-Cluster an, wobei nur die beiden letztgenannten für den europäischen Markt aktuell tätig sein sollen. Playcast betreut wohl speziell Frankreich momentan. Ob wir also in naher Zukunft in unserem Land von GeForce GRID profitieren können, ist fraglich. Ebenso dürften die stark schwankenden Netzqualitäten deutscher Provider immer wieder dafür sorgen, dass sich in diesem Bereich Ärger ankündigt. Pingschwankungen, wie sie öfter einmal auftreten können, würden immer wieder für ein ruckeliges Spielgefühl sorgen.

NVIDIA_GeForce_GRID NVIDIA_GeForce_GRID

Neben den Vorteilen für die Privatkunden führt NVIDIA aber auch Argumente für die Betreiber solcher Dienste ins Feld. GeForce GRID sei demnach günstiger als die erste Generation, biete eine höhere Qualität und ermöglicht bessere Latenzen. Bei den Kosten spielt wohl vor allem die Energieeffizienz eine Rolle. Demnach halbiert sich die Leistungsaufnahme pro Spiele-Stream von 150 auf 75 Watt. Ebenso erhöht die Dual-GPU-Bauweise die Packungsdichte im Rack. Mehr Power bei weniger Platzbedarf.

Man kann gespannt sein, ob sich die Technik irgendwann durchsetzen kann. Trotz der bisher eher schlechten Bewertungen der Dienste scheint das Thema Cloud-Gaming für die Hersteller immer noch ein heißes Eisen zu sein, wie NVIDIA nun mit GeForce GRID beweist.

Quelle: NVIDIA

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