Die Kepler-Architektur, NVIDIAs Antwort auf AMDs Vorstoß mit der Graphics-Core-Next-Architektur, kam mit einer gewissen Verzögerung auf den Markt. Zuerst handelte es sich dabei wie gewohnt um High-End-Modelle, die die Performance-Krone zurückholen sollten. Der Hersteller betont dabei immer wieder gerne, dass auch die Leistung pro Watt deutlich gegenüber der Vorgängergeneration gesteigert wurde. Mit den Monaten rundet NVIDIA nun das Portfolio immer weiter nach unten ab. Die beiden Grafikchips GK106 (GeForce GTX 660) und GK107 (GeForce GTX 650) treten gegen die Konkurrenzprodukte Radeon HD 7750 und HD 7850 von AMD in den Ring.
Die Steam-Hardware-Umfrage unter den Nutzern der Spiele-Plattform ergab, dass über 90 % der Spieler weniger als 300 Euro für eine Grafikkarte ausgeben. Dieses Segment konnte der Hersteller bis jetzt noch nicht bedienen. Weiterhin, so gibt das Unternehmen im gleichen Atemzug an, setzt der Großteil immer noch auf DirectX-10-fähige oder ältere Grafikbeschleuniger. Zu diesen zählen Produkte wie die vor Jahren sehr beliebten Modelle der GeForce-8800- und 9800-Serie. Vor allem diese Kundschaft möchte man mit den aktuellen Modellen wieder zum Kauf anregen, verspricht die GeForce GTX 660 laut NVIDIA doch eine um den Faktor 4,3 höhere Leistung.
Nachfolgend noch einmal die Eckdaten der beiden neuen Modelle im direkten Vergleich:
Bei der GeForce GTX 660 soll wie schon einmal bei der GeForce GTX 550 Ti eine gemischte Speicherbestückung zum Einsatz kommt, das heißt, die RAM-Bausteine weisen eine unterschiedliche Größe auf. Ohne dieses Vorgehen würde die Grafikkarte nur 1,5 anstatt 2 GB Speicher besitzen. Auffällig ist der vorhandene 6-pin-Stromstecker im Falle der GTX 650. Der PCIe-Anschluss kann alleine laut der Spezifikation 75 Watt zur Verfügung stellen. NVIDIA begründet diese Entscheidung damit, dass man den Kunden und Board-Partnern somit das Übertakten erleichtern möchte. Das Potenzial scheint vorhanden zu sein, spricht doch der Hersteller im Falle der GTX 650 sogar von einem Chiptakt von 1200 MHz und mehr.
Die maximale Verlustleistung der beiden GTX-Modelle haben wir bereits in der Tabelle aufgezeigt. Entscheidend sind aber auch Werte bei geringer Belastung. Die GeForce GTX 650 kann in diesem Punkt mit angegebenen ~5 Watt im Leerlauf äußerst positiv herausstechen. HD-Inhalte sollen mit ~13 Watt zu Buche schlagen. Genaue Werte zum größeren Modell gibt der Hersteller nicht Preis, ein erster Test auf ComputerBase zeigt aber, dass die GTX 660 auf dem Niveau einer AMD Radeon HD 7750 liegt.
Bei den Video-Ausgängen bedient die GeForce GTX 660 alle gängigen Standards, während die kleinere GTX 650 laut NVIDIA-Referenzdesign etwas abgespeckt wird. Im Geizhals-Preisvergleich finden sich jedoch bereits gelistete Modelle, die über die gleichen Anschlüsse wie die GTX 660 verfügen. Wer auf die Anschlussvielfalt Wert legt, sollte also beim Kauf auf entsprechende Modelle achten.
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