Im aktuellen Prozessorgeflüster beschäftigen sich die Herrschaften von der c't mit der wirtschaftlichen Situation der IT-Branche:
"Vielleicht wird der [P4 1,7 GHz] den im Moment mit starkem Gegenwind kämpfenden Konzern [Intel] aus dem Schlamassel ziehen, denn aktuell verkaufen sich Intel-Prozessoren und (nach meinen Informationen) vorrangig auch der Pentium 4 viel schlechter als geplant. Intel mag das allerdings offiziell nicht zugeben, sondern gibt dem miserablen Servergeschäft (mit den Dot.com-Blasen zerplatzen auch viele Servergeschäfte) und Verlusten im Netzwerk- und Kommunikationsbereich die Schuld. Doch wie damit allein die jetzt zugestandenen 25 Prozent Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahresquartal zu begründen sind, soll Intel erst einmal vorrechnen. [...] Klar, dass nach Intels Gewinnwarnung die ganze Branche an der Nasdaq ihre rasante Achterbahn-Talfahrt fortsetzte. Und ein Ende dieser Bergab-Tour ist vorerst nicht abzusehen - so der einflussreiche Analyst Ashok Kumar [...] AMD hat nach Meinung vieler Wall-Street-Analysten bessere Chancen, durch die Krise zu kommen. Bei den Endverbrauchern kann sich AMD besser in Szene setzen, unter anderem in den weiterhin wachsenden asiatischen Märkten. Und bei dem im Moment so stark defizitären Servergeschäft ist AMD nicht aktiv - noch nicht: Nach eigenem Bekunden drängt Intels Konkurrent aber auch auf diesen Markt. Ferner ist der Pentium 4 mit der riesigen Die-Größe von 217 mm2 wesentlich kostenintensiver als AMDs Athlon (120 mm2).
Und dann hat es Intels Marketing aber auch wirklich schwer, einen Prozessor attraktiv zu machen, der zunächst einmal bei vielen Applikationen kaum schneller, mitunter gar langsamer ist als der niedriger getaktete Vorgänger. Das Problem ist nicht neu, der Pentium Pro war auch zunächst dem Vorgänger Pentium-MMX unterlegen. Und auch der so gefeierte Athlon blieb in einigen Belangen - etwa bei 3Dnow! - hinter dem Vorgänger K6-2 zurück.."
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