Der Video-Codec DivX ist von aktuellen Multimedia-PCs ähnlich wie der MP3-Codec auf der Audio-Schiene kaum noch wegzudenken. Doch die Erben von DivX feilen bereits an seinem Stuhl. Sigma Designs ist seit ein paar Tagen mit der Version 1.0 ihres Codecs auf dem Markt. Wie DivX basiert auch der RMP4-Codec auf dem MPEG4-Standard. Meilensteine in Sachen Komprimierung sind daher gegenüber DivX nicht zu erwarten, ein zwei Stunden-Film wird auch weiterhin nicht auf eine 3,5" Diskette passen. Allerdings ist effektives Feintuning angesagt. Der Hersteller verspricht eine bessere Qualität bei gleicher Bitrate, respektive eine kleinere Dateigröße bei gleicher Qualität verglichen mit DivX.
Der RMP4-Codec ist frei verfügbar und kann auf allen Windows-Rechnern installiert werden. Verbreitete Video-Programme wie VirtualDub oder auch der Windows-Media Player können das Format nach der Installation lesen und bearbeiten. Aus der offizielle Pressemitteilung könnt Ihr weitere Details nachlesen.
Update: Ein kurzer Test des RMP4-Codecs verlief ernüchternd. Klar, bei hohen Bitraten über 800 KBit/s zeigen sich alle MPEG4-Codecs von ihrer besten Seite. Wer jedoch den Härtetest wagt und eine Bitrate von nur 500 KBit/s einstellt, dafür aber alle qualitätssteigernden Features wie Bidirektionale Frames oder Motion Compensation aktiviert, der wird den Aha-Effekt deutlich zu spüren bekommen. Hier ist RMP4 völlig überfordert und liefert dem Anwender nur noch häßliche -Klötzchen-Quadrate. DivX kann bei dieser Bitrate zwar auch keinen Stream in DVD-Qualität mehr erstellen, jedoch ist die Qualität um Klassen besser! Andererseits braucht DivX dazu auch doppelt so viel Zeit, wenn B-Frames, GMC und Quarter Pixel aktiviert sind. Ferner ist VirtualDub zwar in der Lage, RMP4-Files zu erstellen, jedoch nicht, welche zu öffnen. Daher erstes Fazit: kein Gegner für DivX...
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