Folgender "PR-Gag" von Intel ist seit gestern auf ZDNet.de zu lesen:
"Wie ein führender Intel-Mitarbeiter auf dem am Freitag zu Ende gegangenen Microprocessor Forum in einem Gespräch mit ZDNet mitteilte, beschäftigt sich der Chip-Gigant derzeit mit dem Produktionsverfahren von AMD-Athlon-Prozessoren. Hierzu hat man bei Intel (Börse Frankfurt: INL) verschiedene Athlon-Chips mit 1400 MHz aufgesägt, um an Erkenntnisse der Herstellungs-Technik zu gelangen. Die Untersuchungsergebnisse sind für Intel vor allem im Hinblick auf zukünftige Frequenzsteigerungen der Athlon-Prozessoren interessant. Während AMD (Börse Frankfurt: AMD) den Athlon und auch den Athlon XP offiziell mit einer 0,18 Micron-Herstellungstechnik fertigt, ergab die Untersuchung bei Intel, dass bereits die Athlon-Modelle mit 1400 MHz bereits über kleinere Chipstrukturen verfügen.
Intel sehe sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass der Athlon-Prozessor über kurz oder lang nicht mehr das Megahertz-Rennen mit dem Pentium 4 mithalten könne. Das Potenzial für Frequenzsteigerungen bei der Athlon-CPU sei laut Angaben des führenden Intel-Entwicklers mit der Verbesserung der Produktionstechnik auf 0,13 Mikron längst nicht so gross wie beim Pentium 4. ..."
Für diese "Meldung" gibt es nun verschiedene, mehr oder weniger plausible Interpretationsmöglichkeiten. Dass Intel so wenig Vertrauen in die eigene Technik hat, dass man die Konkurrenz aufsägt und nachschaut, was da alles "drin" ist, ist nur eine davon ;-). Persönlich sehe ich die Sache aber etwas anders: Intel - als natürlich auch AMD - wissen alles über die Konkurrenzprodukte was sie wissen dürfen (und wahrscheinlich noch einiges mehr *fg*) und haben es folglich nicht nötig, das längst auf dem Markt erhältliche Produkt der anderen Seite "aufzusägen" und zu analysieren ;-). Weiterhin ist es ein offenes Geheimnis, dass das P4-Design primär auf das Erreichen möglichst grosser MHz-Zahlen ausgelegt ist, während AMD den ehrenhafteren Weg der "Pro-MHz" Leistung gegangen ist. Die auf ZDNet veröffentlichte Meldung ist also kaum mehr als eine ziemlich billige PR-Maßnahme von Intel, um ihre "MHz-Wahn" Kampagne weiter zu pushen, was das ZDNet aber Gott sei Dank mit folgendem Zusatz etwas relativiert *kopf_schüttel*:
"Derzeit sei der schnellste Athlon mit 1533 MHz (Athlon XP/1800) fast 500 MHz langsamer getaktet, als der schnellste Pentium 4 mit zwei GHz. Trotzdem erreicht der Athlon XP/1800 bei den meisten Benchmarks die Leistung des Intel-Chips."
Thx @ AMD_Baer, Renegade, Ingmar71 und Aslan für den Link ;-).
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