Wie auf The Inquirer gestern zu lesen war, ist VIA offenbar nicht mehr bereit, sich die Schuld für aktuelle Kompatibiltätsprobleme mit Grafikkarten bzw. Treibern aus dem Hause nVidia in die Schuhe schieben zu lassen. User hatten von Stabilitäts-Problemen mit dem neuen offiziellen nVidia Detonator 23.11 geklagt. Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter von VIA soll dabei zu The Inquirer geäußert haben:
... that there is a "fundamental problem with Nvidia's driver development, and compatibility wasn't a major concern when developing this driver."
Die Schuld liege bei nVidia, die derzeit durch ihren Performance-Kampf gegen ATI keine Rücksicht mehr nehme auf die Kompatibilität mit gängiger Hardware.
Für hartnäckige Fälle stellt auch Microsoft ein Workaround für die Probleme mit Windows XP bereit; allerdings eins, das die komplette Deaktivierung der Hardwarebeschleunigung und damit erhebliche Leistungseinbußen zur Folge hätte. Eine Beschreibung der Ursache für mögliche Probleme findet man ebenfalls:
STOP 0x000000EA THREAD_STUCK_IN_DEVICE_DRIVER
CAUSE This issue can occur when the display driver is caught in an infinite loop, typically waiting for the video hardware to become idle. This usually indicates a problem with the video hardware or with the display driver not being able to program the hardware correctly.
Man darf davon ausgehen, daß das genannte Problem der Auslöser für den hastig releasten VIA Windows XP Beta-Patch vor ein paar Tagen war. Bestätigt wird dies durch ein Posting des VIAArena Teams, welches das Problem und das Workaround detailliert beschreibt. Dort erfährt man auch, warum die Probleme nur mit Windows XP und nicht mit anderen Betriebssystemen auftreten:
It closes the RX55 memory register in BIOS. The RX55 register's official name and function is Memory Write Queue (MWQ) timer. The MWQ timer is actually a timing device included in the memory host controller to prevent write data being held in the memory queue too long. After the data has been in the queue too long it times out. This timed out data is then given a higher write request priority. Now that might sound nice – a bit of extra performance BUT the procedure fails when overloaded. 3D games and Win XP put too much load on the memory queuing timer procedure. The nVidia new driver exaggerates the problem even more as the driver enables nVidia cards to use even more memory than previous driver versions.
Wie wir ja mittlerweile wissen befinden sich die zuständigen Parameter beim VIA KT266 und KT266A nicht mehr in Register 55h (weshalb der Patch hier absolut wirkungslos ist), sondern in Register 95h (Bits 5, 6, und 7). Wir haben daher die CR-Screenshots unserer letzten Mainboard-Reviews überprüft und können mitteilen, daß bei unseren Testsamples DFI AD70-SR, Asus A7V266-E, Shuttle AK31 Rev3.1, EPoX EP-8KHA+, Asus A7V266 und Soyo K7V Dragon die erwähnten Bits bereits genullt sind und der MWQT damit deaktiviert ist. Auf diesen Boards sollten Stabilitätsprobleme, die auf dieses Problem zurückzuführen sind, daher gar nicht erst auftreten.
Die aktuelle Thematik hat übrigens erstmal nichts zu tun mit den Meldungen über Performance-Einbrüche mit GeForce 3 Karten, die vor einigen Wochen durch die Presse geisterten...
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