Auf dem Intel Developer Forum (IDF) in San Jose zeigt der Prozessor-Riese momentan seine neuesten technischen Errungenschaften aus dem Prozessor-Bereich. Traditionell werden ausgesuchte Prototypen mit guter Kühlung auf hohe Taktfrequenzen gebracht, dieses Mal waren es 4.7 GHz. Au-Ja dazu:
Intel präsentierte einen Pentium 4 Prozessor mit sage und schreibe 4,7 GHz. Allerdings zeigte ein Bluescreen überdeutlich, daß diese Taktrate noch nicht ganz serienreif ist
Weitaus näher liegt laut ZDNet der Launch des Pentium 4 mit 3 GHz Taktfrequenz im Oktober. Der Prozessor basiert auf dem Northwood-Core in 0.13µ Technologie und besitzt damit 512 KB L2-Cache und einen FSB-Takt von 133 MHz QDR (533 MHz effektiv). Allerdings - und das ist neu gegenüber den kleineren Versionen - will Intel erstmals bei einem Desktop-Prozessor das HyperThreading freischalten, das zwei logische Prozessoren in einem Kern simuliert. Das Feature ist nicht neu, nur war es bisher den Xeon Server-Prozessoren vorbehalten und in den Desktop-Versionen deaktiviert. Gespannt sein darf man auf die Performance, denn wie etwa Anandtech in einem ausführlichen Review zeigte, hat HyperThreading mit den meisten Desktop-Anwendungen negativen Einfluß auf die Leistung, kann dafür aber bei SMP-optimierten Anwendungen deutlich punkten. Dazu benötigt man ein Betriebssystem, welches mit SMP umgehen kann. Linux, sowie Windows NT/2000 und XP Professional können dies, das weit verbreitete XP Home sowie alle Win9x Versionen dagegen nicht.
Bereits vergangene Woche berichteten wir, daß das Gerücht umgehe, Intel wolle für die neuen mobile Prozessoren mit Banias-Core ein ähnliches Performance-/Model-Rating einführen, wie es AMD bei den Athlon XP Prozessoren pflegt. Was eben noch pure Spekulation war, scheint sich nun zu bewahrheiten. Wie Hartware berichtet, habe Paul Otellini, Präsident von Intel, auf dem IDF offiziell bestätigt, daß die Banias Prozessoren ein den AMD-Prozessoren ähnliches Performance-Rating erhalten werden. Nach der Hetzkampagne gegen das Model-Rating von AMD darf man gespannt sein, wie Intel dies dem Kunden verkaufen wird.
Generell ist die Verwendung eines Performance-Ratings nicht zu begrüßen, egal ob von Intel oder von AMD, zeigt es doch lediglich, wie schlecht die Taktfrequenz bei Prozessoren mit unterschiedlichem Design geeignet ist, die Leistung auszudrücken (wir berichteten). Die Leistung eines Prozessor ist immer Taktfrequenz mal Effizienz. Da nun die beiden größten Prozessor-Hersteller der Welt auf ein Rating zurückgreifen ("der Prozessor ist so schnell, wie ein anderer bei xyz MHz Taktfrequenz"), hätte es keinen günstigeren Zeitpunkt geben können, als endlich eine echte Leistungsgröße für die CPU-Bezeichnungen einzuführen, sei es auf Basis der uralten Einheiten MIPS, FLOPS oder mit einem neu definierten Index, etwa aus einer Mischung von diversen Benchmarks. So jedoch geht das "Gewurstel" mit den CPU Namen weiter... THX @Böck für den Hinweis :)
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