Neben dem vielgepriesenen 64-Bit Long Mode der neuen AMD Prozessor-Familie "Hammer" (Athlon 64 und Opteron), stellt der integrierte Speicher-Controller den größten Fortschritt gegenüber der aktuellen Athlon XP Plattform dar. Während bei herkömmlichen PC-Systemen der Memory-Controller in der Northbridge des Mainboards platziert ist und die Daten damit den langen Weg über den Speicherbus, zur Northbridge und über den Frontside-Bus nehmen müssen, kann der Athlon 64 und Opteron mit seinem integrierten Speicher-Controller direkt auf die RAMs zugreifen.
Normalerweise hängt der Takt des Speicherbus direkt oder indirekt vom Systemtakt ab. Bei synchroner Taktung gilt Frontside-Bus Takt gleich Speichertakt. Bei asychroner Taktung läuft der Speicher in einem definierten Verhältnis relativ zum FSB. Doch wie arbeitet der Memory-Controller des Athlon 64 und Opteron? Der Controller selbst läuft mit voller CPU-Taktfrequenz. Logischerweise kann der Controller die RAMs nicht mit der gleichen Frequenz betreiben. Der Opteron etwa taktet mit bis zu 1800 MHz, während die RAMs nur mit 166 MHz betrieben werden dürfen.
Wie auf x-bit labs nun zu lesen und in den Opteron Techdocs nachzuschlagen ist, betreibt der Memory-Controller der Hammer-CPUs die RAMs mit einem Teiler relativ zum Coretakt. Dabei werden die RAMs nicht immer mit der maximal möglichen Taktfrequenz angesteuert. Läuft der Core z.B. mit 1,2 GHz, so betreibt der Memory-Controller PC2700 RAMs mit einem Teiler von 1/8, was lediglich 150 MHz entspricht, statt 166,66 MHz; immerhin 10% unter der Spezifikation. Auch 2,2 GHz wird wieder eine ähnlich ungünstige Konstellation. Mit spezifiziertem Takt kann der Hammer PC2700 Module lediglich bei runden Taktfrequenzen betreiben: 1.0 GHz, 2.0 GHz, 3.0 GHz usw.
Das gilt übrigens nur für PC2100 und PC2700 Speicher! Wer auf dem Opteron oder Athlon 64 PC1600 oder PC3200 Module betreibt (letzterer Betriebsmodus wird vom Opteron nicht unterstützt), kann in jedem Fall auf die spezifizierten 100 MHz respektive 200 MHz Taktfrequenz zurückgreifen. So werden wir in Zukunft das Mysterium erleben dürfen, daß Athlon 64 Systeme mit schlechten RAM-Modulen bei bestimmten Taktfrequenzen des Kerns stabil (weil untertaktet) arbeiten, bei anderen dagegen nicht, obwohl der Anwender stets 133 oder 166 MHz im BIOS eingestellt hat. Das wird wieder viele Forumseinträge rund um den Globus zur Folge haben, wenn es denn so weit ist... THX Julian für den Hinweis
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