Wie wir berichteten , wurden Freenet- und AOL-Kunden, die angeblich copyright geschütztes Material zum Download angeboten hatten, von ihren Providern abgemahnt. Dahinter steckt die Musik- bzw. Filmindustrie, die Tauschbörsen für ihren enormen Umsatzrückgang mit Tonträgern verantwortlich macht.
Nutzer von Tauschbörsen müssen sich vielleicht an den Gedanken gewöhnen, daß es mit dem Download von illegalen mp3-dateien bald schwieriger wird. Offenbar wird von Seiten der Staatsanwaltschaft dagegen vermehrt vorgegangen. So wurde gestern bei ZDNet berichtet, daß es drei Razzien bei Privatleuten gegeben hat die Musikdownloads über einen FTP Server angeboten hatten.
Wer sich jetzt wundert, woher die Behörden die Identität der Personen wußten, sollte einen Blick auf diese Zusammenstellung werfen, was die Internet Provider alles speichern. Über die IP-Adresse kann jeder Nutzer eindeutig identifiziert werden, Anonymität im Web ist eine Illusion.
Zum Leidwesen aller, die den Download von copyright geschützten Musiktiteln oder Filmen schätzen, wurde kürzlich das Urheberrecht deutlich verschärft. Eine der Änderungen stellt klar, daß Privatkopien nur von legalem Ausgangsmaterial erlaubt sind.
Durch diese Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes soll nunmehr klargestellt werden, dass die mit der Neufassung des Gesetzes privilegierte Privatkopie nur dann zulässig ist, wenn sie aus legalem Ausgangsmaterial gewonnen wird.
Außerdem ist eine Vervielfältigung aus offensichtlich rechtswidrigen Quellen ausdrücklich untersagt. Nun läßt sich zwar darüber streiten, ob das Downloadangebot von Musiktiteln namhafter Künstler in einer Internettauschbörse als offensichtlich rechtswidrig Quelle von einem Durchschnittsbürger zu erkennen ist, aber richtig sicher darf er sich dabei nicht mehr fühlen.
Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis mit diesem neuen Gesetz in der Hand die Musikindustrie die Internetprovider zwingt die Idendität ihrer Kunden preiszugeben, die das Urheberrecht verletzende Dateien zum Download angeboten haben, wie es bereits in den USA geschehen ist. Scheinbar sehen dies immer mehr Nutzer ebenso, wie die 3. Meldung aus dem Newssplitter vermuten läßt.
Wer gerne die neusten Hits aus dem Netz saugen will und bereit ist dafür zu bezahlen, darf auf ein legales Angebot von der Musikindustrie hoffen.
Die Tauschbörsen an sich werden auch ohne die illegalen Downloads fortbestehen, zumal es hier auch neue Entwicklungen gibt, die die Übersichtlichkeit verbessern.
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