Was sich in den letzten Tagen schon abzeichnete ist heute wahr geworden, in seinem Midquarter Update hat Intel die Guidance, also die Vorraussage zu den erwarteten Umsatzzahlen für das laufende Quartal nach unten korrigiert, sogar etwas deutlicher als erwartet worden war.
Statt einem Umsatz von 8,6 bis 9,2 Milliarden Dollar geht man bei Intel nun von 8,3 bis 8,6 Millarden Dollar aus. Begründet wurde dies mit einer schwächeren Endkundennachfrage und einem schwächerem Wachstum bei den Flashspeicherprodukten im Gegensatz zur eigenen Erwartung. Desweiteren verfehlte Intel auch die erwartete Gewinnmarge von 60% um 2 Prozentpunkt, indem man nur 58% erreichte.
Der Aktienmarkt reagiert prompt und schickte die Intel Aktie nachbörslich auf Talfahrt - in der Spitze fiel die Aktie um 8,5%. In gnädige Sippenhaft wurde die AMD Aktie genommen, die ca. 3,5% nachgab, wobei AMD einen wesentlich vorsichtigeren Ausblick auf das dritte Quartal 2004 gegeben hatte.
Inwieweit das morgige zu erwartende kleinere oder grössere Börsenbeben gerechtfertig ist, hat Ronald Tietjen von der ARD Börsenredaktion in einem Artikel beleuchtet, in welchem er bezweifelt, dass Intel wirklich noch der Überkonzern und einzige Gradmesser der Branche ist.
"Immer mehr Branchenexperten sprechen Intel diese Gradmesserfunktion ab. Gilt der weltgrößte Chip-Hersteller zwar nach wie vor auch als wichtiges und starkes Unternehmen, so nimmt doch seine Bedeutung als Katalysator oder Bremsklotz für die Technologiewelt ab. Intel wird überschätzt, sagt Chang-Gyu Hwang, President und CEO des Halbleitergeschäfts von Samsung und erntete damit Zustimmung unter Experten." ... "Selbst technologisch ist Intel nicht mehr das Nonplusultra. Der direkte Konkurrent AMD hat gerade als erstes Unternehmen einen lauffähigen Computer mit Chips vorgestellt, die zwei Prozessoren in sich vereinen."
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