Wie schon der Umstieg auf 130 nm Fertigungsstrukuren verläuft auch der derzeitige Umstieg auf die 90 nm Fertigung bei AMD ohne große Produktfeuerwerke sondern eher schleichend. So blieb dann auch ein Review-Feuerwerk, wie es bei Prozessorneuvorstellungen üblich wäre, aus. AnandTech hat sich bei zwei Einzelhändlern nun zwei Exemplare besorgt und diese einem ausführlichen Test gegen den 130 nm Vorgänger unterzogen, bei dem auch das Thema Overclocking Potenzial eine Rolle spielte.
Als kleine Besonderheit konnte der Autor AMD zu einem kleinen Interview bewegen, welches ein klareres Bild darüber liefern soll, was vom Die Shrink auf 90 nm zu erwarten ist. Darin wird zum einen bestätigt, dass gegen Ende dieses Jahres 50% aller Athlon 64 bzw. Opteron-Wafer mit 90 nm Strukturen gefertigt werden, sodass Athlon 64 Chips endlich in Massen verfügbar sind. Außerdem werden auch die Die Größen der neuen 90 nm Chips genannt: Sowohl der Mobile Athlon 64 Prozessor als auch der Athlon 64 Prozessor für Desktops benötigen mit 90 nm Strukturen nur noch 84 mm², was einer Reduzierung der Fläche von 42 % entspicht (bei früher 145 mm²). Andersherum ausgedrückt bedeutet dies, dass AMD 72% mehr Chips fertigen kann. Damit belegt der neue Athlon 64 nur noch so viel Waferfläche wie der Athlon XP mit 256 KB L2 Cache (Thoroughbred). Der Opteron wird aller Voraussicht nach 115 mm² Fläche belegen, gegenüber den heutigen 193 mm² bedeutet dies eine Reduzierung um ca. 40%. Außerdem erhält der Leser einen detailierteren Einblick, welche Faktoren (wie z.B. Kosten) bei einer Fertigungsumstellung eine Rolle spielen.
Die beiden getesteten 90 nm Athlon 64 Modelle erreichten, obwohl es sich um zwei doch deutlich unterschiedliche Modelle handelte (3000+ bzw 3500+), bei sehr geringen Spannungserhöhungen jeweils 2,6 GHz Taktfrequenz. Im Performance Test zeigte sich das selbe Bild, was auch schon in anderen Tests der 90 nm Athlon 64 Chips zu sehen war. Die 90 nm Modelle erreichten gegenüber den gleichgetakteten 130 nm Modellen eine um ein bis sieben Prozent höhere Performance; welche Änderungen dafür verantwortlich sind, ist noch unklar. Dem Kunde kann das egal sein: Er darf sich über mehr Performance freuen.
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