Nachdem das japanische Kartellamt JFTC Intel angemahnt hat wettbewerbswidrig zu agieren, fügt sich Intel nun den Auflagen - aber nur mit einem murren, was Unverständnis seitens des angegriffenen Chipkonkurrenten AMD hervor ruft. Denn Intel vertritt weiterhin die Auffassung, dass sie nicht gegen internationale Wettbewerbsregeln verstoßen hätten.
Konkret hieß es in den Vorwürfen, dass Intel mit seiner Preispolitik Druck auf seine Kunden ausübe. So seien Kunden entlohnt worden, die nicht bei Intels Konkurrenten eingekauften. Auch wurden einige Kunden gezwungen, ausschließlich Intel-Produkte zu kaufen oder ihre Nicht-Intel-Anteile auf unter 10 Prozent zu halten. Maßgeblich sind diese betroffenen Konkurrenten AMD und Transmeta. Transmeta hat erst gestern bekannt gegeben, dass man sich aus dem Prozessorgeschäft zurückziehen wird, da man Jahr für Jahr nur Verluste einfahren konnte. Durch Intels Geschäftspraktiken habe sich der Marktanteil von AMD und Transmeta von 24 Prozent im Jahr 2002 auf rund 11 Prozent allein im Jahr 2003 reduziert. "Dieses Verhalten geht zu Lasten von PC-Anwendern in der ganzen Welt", erläuterte Thomas McCoy, Vizepräsident von AMD.
In einer heutigen Pressemitteilung äußert er sich wie folgt weiter: "es ist bedauerlich, dass sich Intel trotz seines offensichtlich verbraucher- und wettbewerbsfeindlichen Verhaltens weigert, die Tatsachen zu akzeptieren und zuzugeben, dass Wettbewerber und Verbraucher dadurch geschädigt wurden. [...] Obwohl Intels Bereitschaft, der Feststellung der japanischen Wettbewerbskommission Folge zu leisten, ein Schritt in die richtige Richtung ist, hat es das Unternehmen bisher unübersehbar versäumt, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und anzuerkennen, dass Wettbewerb am besten funktioniert, wenn Kunden und Verbraucher eine Auswahl an Produkten haben. Die japanische Wettbewerbskommission hat herausgefunden, dass Intel seine Preispolitik speziell auf Kunden ausgerichtet hat, die keine Geschäfte mit Wettbewerbern machen. Regierungen auf der ganzen Welt müssen Maßnahmen ergreifen, um die Märkte in ihren Ländern vor derart wettbewerbsfeindlichen Geschäftspraktiken zu schützen."
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