Bereits am Anfang dieser Woche haben wir über die neuesten Kreationen verschiedener Programmierer auf dem BOINC- und SETI@Home Sektor berichtet. Die Windows- und Linux-Clients der Programmierer aki und Tetsuji Maverick Rai verkürzten die Rechenzeit beim Distributed Computing Projekt SETI@Home auf BOINC-Basis enorm. Bei unserer Test-CPU war eine Verkürzung der mittleren Rechenzeit von 2:15 Stunden auf 1:26 Stunden festzustellen.
Zum Zeitpunkt der ersten Meldung war allerdings noch kein Client für den Athlon 64 verfügbar. Diese Lücke hat nun JoJo4u geschlossen. Er hat den SETI-Client mit dem Intel-Compiler so gut es ging für den Athlon 64 optimiert, also 686-Architektur plus SSE2 plus diverser Compiler-Switches, damit auch der Athlon 64 damit ungehen kann. Der Aufwand ist mit einer weiteren Verkürzung der Rechenzeit um etwa 9 Minuten bei unserer Test-CPU gegenüber dem 686-SSE Client belohnt worden. Bei 1:17 Stunden liegt nun die mittlerer Rechenzeit. Nicht schlecht verglichen mit den 2:15 Stunden des Originals, zumal es sich nur um reine Compiler-Optimierungen handelt. Keine Zeile Quellcode ist angetastet worden!
Auch am BOINC-Framework selbst hat JoJo4u noch einmal Hand angelegt. Bekanntlich errechnen sich die claimed credits, die man bei SETI@Home für eine berechnete Workunit erhält, aus der Rechenzeit und der Leistung des Computers, auf dem sie berechnet wurde. Die Leistung ermittelt der BOINC-Client anhand eines eingebauten Benchmarks. Das heißt: obwohl man durch die verkürzten Rechenzeiten mehr Arbeit für SETI leistet, bekommt man nach Einspielen der optimierten SETI-Clients fälschlicherweise weniger Credits ("Dank") aus Berkeley, da die Rechenleistung des SETI-Clients nicht mehr zum ermittelten Benchmark-Ergebnis des BOINC-Clients passt. Optimierte BOINC-Clients, die das kompensieren, findet Ihr in diesem Thread. Anwender der Client-Version BOINC 4.19 können sich das Upgrade jedoch sparen, da 4.19 auch ohne Optimierungen höhere Benchmark-Werte liefert, als die optimierten neueren 4.25 oder 4.27 Clients. Nur wer auf den besseren Komfort der neueren Clients nicht verzichten möchte oder auf Proxy-Support angewiesen ist, kann zu der optimierten Version des BOINC-Clients greifen.
Doch hier das Wichtigste, die Liste die CPU-optimierten SETI-Clients für das BOINC-Framework.
Eine ausführliche Anleitung, wie die optimierten Clients in das BOINC-Framework eingebunden werden, findet Ihr in der letzten Meldung zu diesem Thema. Viel Vergnügen beim crunchen!
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