DFI - das stand früher für Mainboard-Einheitsbrei. Overclocking? Fehlanzeige! Spezielle Features? No way! Es waren im Grunde reine OEM-Boards, die es teils nicht einmal zuließen, die Speichertimings im BIOS einzustellen.
Seit der Vorstellung der LANPARTY-Serie jedoch hat sich das grundlegend geändert. Seitdem sind die DFI-Mainboards unter den Overclockern die Nummer 1. Auch die aktuellen LANPARTY nF4 Boards mit NVIDIA nForce4 Chipsatz sind auffällig stark übertaktbar. Während die Mainboards anderer Hersteller mit dem gleichen Chipsatz schon bei ~250 MHz Referenztakt (200 MHz = Standard) alle Viere von sich strecken, bringen viele Übertakter ihre DFI-Boards auf 300 MHz Referenztakt und mehr, ohne sich sonderlich anstrengen (sprich: modden) zu müssen.
Doch was helfen die besten Overclocking-Boards, wenn der Arbeitsspeicher den Takt nicht mitmacht? Normalerweise ist es unabdingbar, beim Erhöhen des Referenztaktes den Teiler für den Speichertakt zurückzunehmen. Beispiel: statt auf DDR400 setzt man den Speichertakt im BIOS nur auf DDR333. Wenn man nun den Referenztakt des Systems z.B.von 200 MHz auf 240 MHz erhöht, um die CPU zu übertakten, dann arbeitet der Speicher wieder bei 400 MHz, also als DDR400. Sonderlich effektiv ist das allerdings nicht. Zwar hat man so den Coretakt der CPU um 20 Prozent erhöht, die Arbeitsspeicher allerdings laufen noch immer mit dem ursprünglichen Takt - weil normale Speicher nach JEDEC-Specs DDR400/PC3200 nicht mehr hergeben. Nicht umsonst sind OC-Speicher in den letzten Monaten sehr populär geworden.
Den Vogel allerdings scheint nun Modul-Hersteller OCZ abschießen zu wollen. Offenbar ob der guten Basis, die DFI LANPARTY Boards für Übertaktet bieten, ist geplant eine separate Produktlinie nur für DFI LANPARTY nF4 Mainboards zu produzieren. Diese Module mit der Bezeichnung PC5000 EL sollen als "DFI nF4 Special" vermarktet werden. Die Module sind für 626 MHz effektive Taktfrequenz (313 MHz real) bei 2,85 V Speicherspannung freigegeben und mit Samsung TCCD oder TCC5 Chips bestückt. Der Preis soll sich bei etwa $300 bewegen. Auf der offiziellen Homepage von OCZ sind die Riegel etwas versteckt hier zu finden.. Allerdings ist ein erstes Review dazu ist bei Bit-Tech zu lesen. 313 MHz wurden dort nicht erreicht, was jedoch nicht notwendigerweise am Speicher liegen muss. Beim Übertakten spielt bekanntlich jedes involvierte Bauteil eine Rolle, so natürlich auch die CPU, wo beim Athlon 64 der Memory-Controller sitzt und das Board. Alles in allem jedoch eine witzige Aktion, Speichermodule für ein spezielles Mainboard zu veröffentlichen - insbesondere deshalb, da die Module laut Bit-Tech absolut baugleich sind mit den preisgünstigeren OCZ PC4800 EL...
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