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Dienstag, 28. Juni 2005

11:58 - Autor: Nero24

Monopolmissbrauch: AMDs Kartellklage gegen Intel

Kartellklagen gegen Quasi-Monopolisten sind in der IT-Welt nichts neues. Microsoft wird praktisch permanent irgendwo auf der Welt vor ein Kartell-Gericht gezerrt. In letzter Zeit jedoch fährt AMD immer härtere Geschütze gegen seinen Mitbewerber Intel auf. Bereits im April haben wir von einer Klage AMDs bei der japanischen Monopolbehörde ausführlich berichtet. Doch nach dieser "Generelprobe" zieht AMD "Chipzilla" Intel nun auf heimischem Boden vor den Kadi. In einer 48-seitigen Anklageschrift wirft AMD seinem Konkurrenten Monopolmissbrauch vor. In einem offenen Brief wendet sich AMD-Boss Hector Ruiz an die Öffentlichkeit, um dieses Vorgehen zu begründen.

Intel werden dabei zahlreiche Verstöße gegen den Sherman Antitrust Act, den Clayton Act und gegen den California Business and Professions Code vorgeworfen. Die Vorwürfe im einzelnen:
    * Forcing major customers to accept exclusive deals,
    * Withholding rebates and marketing subsidies as a means of punishing customers who buy more than prescribed quantities of processors from AMD,
    * Threatening retaliation against customers doing business with AMD,
    * Establishing quotas keeping retailers from selling the computers they want, and
    * Forcing PC makers to boycott AMD product launches.
Oder zu Deutsch: AMD wirft Intel vor, große Kunden dazu gezwungen zu haben, Exklusiv-Verträge zu akzeptieren, großen AMD-Partnern Rabatte oder andere Unterstützungen vorenthalten zu haben, AMD-Großkunden "Vergeltung" angedroht zu haben für das "Fremdgehen", Mindestquoten festgesetzt zu haben, um Händler zu zwingen nur bestimmte Computer zu verkaufen, sowie PC-Hersteller dazu gezwungen zu haben, Starts von neuen AMD-Produkten zu boykottieren.

Neu sind diese Vorwürfe natürlich nicht. Bereits bei der Vorstellung des ersten AMD Athlon Slot A Prozessors (siehe Umfrage: Welcher Prozessor war AMDs größter Wurf?) war wochenlang zwar der Prozessor verfügbar, aber kaum Mainboards dazu. ASUS, selbst ein Riese in der IT-Branche, scheute sich damals davor, sein fix und fertiges K7M-Mainboard zu vermarkten - und die Fachwelt fragte sich logischerweise bereits damals, warum. Die Boards wurden quasi unter dem Ladentisch verkauft. Die Gerüchteküche wollte damals wissen, dass Intel es seinen Kunden, die Chipsätze für ihre Mainboards beziehen wollten, per Sanktionen verboten hatte, Boards für den AMD Athlon zu produzieren - wohl wissend, dass hier ein Prozessor vorgestellt werden sollte, der den eigenen Pentium III CPUs das Leben schwer machen konnte. Die Vorwürfe verliefen im Sande, nachdem sukzessive immer mehr Mainboard-Hersteller Slot A Produkte vorstellten.

Doch auf diese alten Geschichten stützt sich die Anklage natürlich nicht. Hier werden ganz andere Kaliber aufgefahren. So soll Intel PC-Hersteller wie Dell, Sony, Toshiba, Gateway und Hitachi dazu gezwungen haben, ausschließlich PCs mit Intel-Prozessoren anzubieten. Dafür sollen z.B. an Dell oder Toshiba auch Gelder geflossen oder großzügige Rabatte (NEC, Acer oder Fujitsu) gewährt worden sein. Acer zum Beispiel habe Intel einschneidende Konsequenzen angedroht, sollte der Hersteller am Produkt-Launch des Athlon 64 teilnehmen. Doch nicht nur Hersteller sollen manipuliert worden sein, auch einige Großhändler sollen sich weigern, AMD-Produkte auf Lager zu legen, um immer genügend Intel-PCs auf Lager zu haben, andere wie etwa der Media-Markt böten erst gar keine AMD-Produkte an. Und auch in die Entwicklung sollen sich Intels Blockade-Aktionen erstrecken. So soll AMD der Zugang zur höchsten Mitgliedsstufe im Advanced DRAM Technology Consortium verwehrt worden sein. Ferner sollen die Compiler von Intel Code erzeugen, die auf AMD-Prozessoren möglichst schlecht laufen sollen, um die eigenen Produkte zu bevorteilen.

Die Anklage in Delaware wird Licht ins Dunkel bringen - zumal es nach den Klagen in Japan und Amerika nicht dabei bleiben soll. Auch die Europäische Kommission soll bereits Untersuchungen gegen Intel wegen möglicher Kartellrechtsvergehen führen. Wir halten Euch auf dem Laufenden...

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