Wie die OpenGL-Organisation warnt, könnte der 3D-Grafikstandard unter Windows Vista in ernste Schwierigkeiten geraten, und die Interoperabilität darunter leiden. Nach bisherigen Kenntnissen plane Microsoft bei der dem neuen Betriebssystemversion durchgängig den eigenen 3D-Grafikstandard Direct3D einzusetzen. Alle Anwendungen unter OpenGL würden dann im Gegenzug erheblich in der Leistung eingeschränkt - die Organisation spricht von bis zu 50% Performanceeinbußen. Zudem werde OpenGL auf Version 1.4 eingefroren, Weiterentwicklungen seien nicht möglich.
Dabei sind die Gründe für die beschreibene Vorgehensweise wohl rein wettbewerbspolitischer Natur. Denn technisch sei es durchaus möglich, OpenGL mit voller Unterstützung einzubinden, so heißt es auf OpenGL.org weiter. Doch wenn OpenGL unter Windows zu signifikant schlechterer Leistung führt und Spieleentwickler deshalb zur Direct3D-API Programmierung gezwungen werden, bleibt OpenGL ein Nischenprodukt für andere Betriebssysteme wie Mac OS X oder Linux.
Daher wird von Seiten OpenGLs zu Protesten aufgerufen. OpenGL Interessierte sollten sich an Hardware- und Software-Entwickler, aber auch Microsoft wenden und darauf drängen, dass OpenGL auch unter Windows Vista vernünftig unterstützt werde. Doch ist dies so einfach nicht. Microsoft hat mit seinen Vertragspartnern Verträge nach denen sie alle 5 Jahre ein neues Client-Betriebssystem releasen müssen. Und Windows XP wurde 2001 eingeführt. Man kann also nur hoffen, dass die OpenGL-Plattform später, etwa in einem Service Pack 1, vernünftig implementiert wird - wenn nötig auf Duck der Wettbewerbsbehörden.
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