Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass Dell die gewünschten internen Dokumente AMD bzw. dem Federal District Court in Delaware für den Intel-AMD-Prozess zukommen lässt. Laut AMD gibt es bei Dell, die bis zum heutigen Tage ausschließlich Produkte auf Intel-Basis anbieten, 28 Mitarbeiter, die bei den Verhandlungen mit Intel beteiligt waren. Deren E-Mails, Briefe und sonstige Dokumente, welche sie seit dem 1. Januar 2000 bearbeitet haben, können jetzt vor Gericht verwertet werden.
Spannend ist jetzt natürlich die Frage, ob in diesen Dokumenten tatsächlich Inhalte vorliegen, nachdem Intel Dell unter Druck gesetzt habe nur ihre Produkte einzusetzen um vor Konsequenzen Intels sicher zu sein. Liegt hierin tatsächlich die Ursache, warum das sich das Unternehmen bis heute standhaft weigert, Produkte von AMD mit ins Sortiment zu nehmen? Schließlich war Dell in einer starken Wachstumsphase, womit sie heute zum weltgrößten PC-Distributer aufgestiegen sind. Wären aus Dells Sicht Querschüsse von Intel nicht sehr ungelegen gekommen? Warum sich dann also auf ein zusätzliches Risiko einlassen und sich mit Intel anlegen?
Doch eines sollte an dieser Stelle eindeutig klar gestellt werden: momentan sind solche Überlegungen reine Spekulationen. Es liegt jetzt an dem Gericht, Licht ins Dunkel dieser undelikatiösen Angelegenheit zu bringen. Denn Eines ist sicher, wenn sich AMDs Vorwürfe bestätigen und Intel grob wettbewerbswidriges Verhalten an den Tag gelegt hat: dann hat die Welt einen handfesten Skandal mehr. Und dabei würde sich nicht nur Intel nicht mit Ruhm bekleckern, sondern auch die vielen Hardware- und Computerhersteller, die widerstandslos Intels streben hingenommen haben. Und der große Verlierer wäre nicht nur AMD, sondern vor allem der Verbraucher, Kunde bzw. Steuerzahler, sprich wir Otto Normalverbraucher.
Dell-Sprecher Jess Blackburn konnte sich indes nur zu der Aussage "wir können dies nicht kommentieren, da es sich hierbei um einen laufenden Prozess handelt" bewegen lassen. Intel-Specher Chuck Mulloy formulierte ebenso nur die knappe Aussage, dass Dells Zustimmung für die Offenlegung der internen Dokumente "verfahrensrechtlich bedingt" sei.
In dem Bericht heißt es weiter, dass auch der PC-Hersteller Gateway noch diese Woche dem Gericht ihre internen Dokumente zukommen lässt.
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